„Anhebung der Lkw-Maut befeuert die Inflation“

Unternehmen müssten die Möglichkeit zum Umstieg auf Nullemissionsfahrzeuge haben, fordert der WKÖ-Fachverband Güterbeförderung.

„Anhebung der Lkw-Maut befeuert die Inflation“ Bild: WKÖ

„Österreich hat bereits jetzt die EU-weit höchsten Mauttarife für Lkw. Nun soll die Umsetzung der neuen EU-Wegekostenrichtlinie zu zusätzlichen Mauterhöhungen führen“, sagt Markus Fischer, Obmann des Fachverbands Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). „Eine Mauterhöhung von 7,4 Prozent im nächsten Jahr bzw. 12,1 Prozent im Jahr 2025 bringt keinen Mehrwert für die Umwelt, sondern heizt nur die aktuell wieder gestiegene Inflation weiter an und ist daher inakzeptabel“, stellt er fest.

Ebenso klar ist für ihn aber auch: „Wir Transporteure sprechen uns nicht per se gegen ein modernes Mautsystem aus, das auch den CO2-Ausstoß berücksichtigt. Das allerdings unter der Voraussetzung, dass Unternehmen auch tatsächlich die Möglichkeit haben, auf emissionsfreie Fahrzeuge umzusteigen und dass die Tarife insgesamt nicht weiter steigen.“

Es dürfe nicht vergessen werden, dass mit Oktober 2022 die CO2-Bepreisung schlagend wurde, was seitdem erheblich zur Verteuerung des Treibstoffes beigetragen habe, so Markus Fischer. „Derzeit führt ein CO2-Zuschlag, wie im aktuellen Gesetzesentwurf vorgesehen, nur zu weiteren Mehreinnahmen für den Straßenerhalter. Es fehlt die Möglichkeit für Unternehmen, auf Nullemissionsfahrzeuge umzusteigen. Der vom Bundesministerium für Klimaschutz gewünschte Verlagerungs- bzw. Lenkungseffekt verpufft.“

Dazu kommt, dass aktuell Fahrzeuge mit Elektro- oder Wasserstoffantrieb für den mautrelevanten klassischen Fernverkehr kaum oder nur in geringen Mengen am Markt verfügbar sind. „Zudem sind wasserstoffbetriebene Lkw bis zu vier Mal, Elektro-LKW bis zu dreieinhalb Mal teurer als schwere Nutzfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren“, so Fachverbandsobmann Markus Fischer.

Zum Ausgleich der Mehrkosten für die Unternehmer im Bereich Güterbeförderung bedürfe es deshalb zielgerichteter Förderungen für den Ankauf dieser Fahrzeuge. Darüber hinaus fehle es auch an einer flächendeckenden Tank- und Ladeinfrastruktur.

www.wko.at

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