Obwohl das Geschäftsjahr 2021 von der Corona-Pandemie und schwierigen Marktumständen wie der fehlenden Teileverfügbarkeit geprägt war, zeigt sich der Vorstandsvorsitzende der BLG Logistics Group AG & Co. KG Frank Dreeke zufrieden: „Wir haben im Geschäftsjahr 2021 unser Ergebnis deutlich verbessert und liegen über den Erwartungen. Mit unseren weiterhin knapp 12.000 Mitarbeitenden konnten wir unsere Kundenbasis stabil halten und in einigen Geschäftsbereichen sogar ausbauen.“
Nach einem Verlust vor Steuern von -116,1 Mio. Euro im Jahr 2020 weist BLG Logistics für das Geschäftsjahr 2021 einen Gewinn vor Steuern (EBT) von 52,2 Mio. Euro aus. Der Umsatz liegt mit knapp 1,1 Mrd. Euro fast auf Vorjahresniveau (-1,4 %).
Der Geschäftsbereich Automobile blieb durch die schwierige Situation in der Branche mit einem Ergebnis vor Steuern von -1,1 Mio. Euro deutlich unter Plan. Nicht nur die Produktionsrückgänge der Automobilhersteller aufgrund fehlender Teile prägten das Ergebnis, sondern auch hohe Kosten in Folge der Umsetzung von Corona-Regelungen.
Im gesamten BLG-Automobile-Netzwerk wurden 4,8 Mio. Fahrzeuge umgeschlagen, transportiert oder technisch bearbeitet. Das entspricht dem Niveau von 2020: Am größten Standort, dem Autoterminal in Bremerhaven, wurden im vergangenen Jahr rund 1,7 Mio. Fahrzeuge umgeschlagen. Der Standort verbuchte dabei ein Ergebnis von -11 Mio. Euro. Die Produktivität brach massiv ein.
Der High & Heavy-Bereich profitierte vom weltweiten Mangel an Containern und dem verstärkten Transport von Ware auf RoRo-Schiffen. Auch der Neustädter Hafen behauptete sich gut mit 1,3 Mio. Tonnen Umschlag.
Das Ergebnis vor Steuern im Geschäftsbereich Contract betrug 8,7 Mio. Euro und lag damit deutlich über dem negativen Ergebnis von 2020 (knapp -14 Mio. Euro). Während sich an Standorten der Industrielogistik, in denen die BLG für die Automobilindustrie arbeitet, ebenfalls die mangelhafte Teileverfügbarkeit niederschlug, ergab sich bei der Handelslogistik ein positives Bild.
Konsumgüter und Dienstleistungen im Bereich eCommerce waren stark gefragt. Neue Standorte wurden unter anderem für Puma und einen Kunden aus dem Lebensmittelhandel eröffnet. Zudem wurden die Dienstleistungen für Kunden wie Siemens-Energy erweitert, sowie der Grundstein für das Logistikzentrum „C3 Bremen“ gelegt.
Der Geschäftsbereich Container der BLG-Gruppe wird durch die Hälfte der Gesellschaftsanteile an Eurogate repräsentiert. Das Beteiligungsergebnis stieg von -60,7 Mio. auf 61,8 Mio. Euro. Insgesamt konnten 13,1 Prozent mehr Container umgeschlagen werden, was auch auf die Inbetriebnahme eines zweiten Terminals in Tanger zurückzuführen ist. Der Standort Wilhelmshaven, der durch den geplanten Einstieg von Hapag-Lloyd und den Automatisierungsvorhaben eine deutlich positive Entwicklungsperspektive hat, profitierte ebenfalls von den veränderten Marktbedingungen.
Der BLG-Vorstandsvorsitzende Frank Dreeke prognostiziert für das Geschäftsjahr 2022 eine hohe Unsicherheit; die Situation in Osteuropa prägt die weltwirtschaftliche Lage. „Der Krieg hat die Lieferketten und die Produktionen unserer Kunden erneut erheblich gestört. Bereits jetzt spüren wir fehlende Vorleistungsgüter und weitere Turbulenzen in den weltweiten Lieferketten. Auch die Energiepreise, die bereits auf hohem Niveau lagen, ziehen kräftig an.”
BLG Logistics ist ein Seehafen- und Logistikdienstleister mit einem internationalen Netzwerk. Das seit über 145 Jahren bestehende Unternehmen ist mit fast 100 Standorten und Niederlassungen weltweit präsent und bietet Kunden aus Industrie und Handel komplexe logistische Systemdienstleistungen an.