Der Gesamtgüterumschlag im Hafen Antwerpen belief sich im ersten Quartal auf 58,3 Mio. Tonnen. Das entspricht einem leichten Minus von 1,5 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Trotz eines Rückgangs von 11,6 Prozent auf 2,73 Mio. TEU verzeichnete der Containerverkehr das zweitbeste Quartal aller Zeiten für dieses Segment.
Störungen im Container-Linienverkehr, Verspätungen und hohe Einfuhr-Abrufzahlen (Anzahl der von Schiffen entladenen Container) führen zu ständigen betrieblichen Herausforderungen, die den Betrieb von Containerterminals erschweren. Darüber hinaus haben der Russland-Ukraine-Konflikt und die verhängten Sanktionen die Anzahl der umgeschlagenen Container auch unter Druck gesetzt.
Die Bekanntgabe dieser Quartalszahlen erfolgte am Vorabend der Fusion mit Port of Zeebrugge. „Zusammen mit Zeebrugge haben wir die Möglichkeit, in dem derzeitigen komplexen geopolitischen und makroökonomischen Kontext unsere Position in der internationalen Logistikkette weiter zu stärken“, wirft Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp, einen Blick in die Zukunft.
Für Hafendezernentin Annick De Ridder sind zusätzliche Containerkapazitäten unerlässlich, „um unsere Position als Welthafen zu sichern“. Zusammen mit Zeebrugge werde man in der Lage sein, im internationalen Wettbewerb zu bestehen.
Der konventionelle Stückgutverkehr wuchs im Hafen Antwerpen gegenüber dem schwachen ersten Quartal 2021 um 49,1 Prozent. Stahl, die wichtigste Warengruppe in diesem Segment, hält sich auf der Ausgangsseite gut. Die Sanktionen, die seit Mitte März Stahlimporte aus Russland und Belarus verbieten, haben sich nur begrenzt auf den Umschlag ausgewirkt. Diese Ströme werden nämlich durch Einfuhren aus anderen Ländern ersetzt, da die EU die Einfuhrquoten für Stahl aus Russland und Belarus auf andere stahlexportierende Länder umverteilt hat.
Der RoRo-Verkehr verzeichnete ein leichtes Wachstum (+2,4 %), aber seit dem starken letzten Quartal 2021 ist ein deutlicher Rückgang der Tonnage zu verzeichnen. Die Probleme bei der Produktion von Neufahrzeugen wirken sich nach wie vor auf das Umschlagvolumen aus.