Seit dem 24. Jänner 2022 ist die finale Stufe der Fahrrinnenanpassung freigegeben. Damit ist das Ziel, 13,50 Meter tiefgehenden Containerschiffen eine tideunabhängige Erreichbarkeit des Hamburger Hafens zu ermöglichen, erreicht. Tideabhängig sind auch größere Tiefgänge möglich.
Von Mai bis Dezember letzten Jahres wurden im Hamburger Hafen 2.377 Containerschiffe abgefertigt. Bei 666 dieser Anläufe hatten die Schiffe einen Konstruktionstiefgang über 13,80 Meter. Und 96 dieser Schiffe hatten einen Tiefgang, der vor Teilfreigabe der Fahrrinnenanpassung nicht möglich war. „Mit der endgültigen Tiefgangsfreigabe rechnen wir nun mit weiteren Zunahmen“, sagt Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority (HPA).
Die ein- und auslaufende Schifffahrt profitiert jetzt im Vergleich zum Zustand vor der Fahrrinnenvertiefung – je nach Schiffsabmessung – von einer Tiefgangerhöhung zwischen 1,00 Meter und 1,90 Meter. So können zum Beispiel Megamax-Schiffe mit einer Breite bis zu 62,50 Meter und einer Länge von 400 Meter tideunabhängig mit einem Tiefgang von bis zu 13,10 Meter den Hafen befahren. Vor der Anpassung waren es 11,40 Meter. Tideabhängig ist ein Tiefgang von 15,40 Meter möglich. Hier waren es zuvor lediglich 13,60 Meter.
Für Michael Westhagemann, Senator der Hamburger Wirtschaftsbehörde ist der Abschluss der Arbeiten ein Meilenstein für den Schiffsverkehr nach Hamburg. „Für Deutschlands größten Hafen bedeutet das bessere Anlaufbedingungen, die den Reedereien ermöglichen, mehr Ladung nach Hamburg zu bringen“, räumt er ein.
Ein Schiff der Megamax-Klasse kann somit bei idealen Bedingungen rund 1.800 TEU mehr von und nach Hamburg liefern. Auch besonders große Massengut- und Kreuzfahrtschiffe profitieren von der Fahrrinnenanpassung.
„Für die Schifffahrt und die Hafenkunden aus der Wirtschaft bringen die Erleichterungen bei der Erreichbarkeit von Deutschlands größtem Universalhafen auch den Vorteil, mehr Ladung via Hamburg zu routen. Auf der Landseite übernimmt die umweltfreundliche Eisenbahn den Hauptanteil beim Transport von Gütern“, begrüßen die Vorstände von Hafen Hamburg Marketing, Axel Mattern und Ingo Egloff, die jetzt erfolgreich abgeschlossene Fahrrinenanpassung der Elbe.
Die Fahrrinnenanpassung sorgt auch für eine bessere Planbarkeit an den Terminals. So erhalten Schiffe mit über 360 Meter Länge größere Auslauffenster ab ihrem Liegeplatz. Die nunmehr realisierte Anpassung macht es in Kombination mit den von der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) bereits auf ihren Anlagen getätigten Investitionen in Großbrücken und automatisierte Lagertechnik möglich, immer größer werdende Containerschiffe sicher und zuverlässig abzufertigen.