Während die Nachfrage in der Containerschifffahrt im derzeit überlasteten Marktumfeld hoch bleibt, führt sie zu einer Verknappung der verfügbaren wöchentlichen Transportkapazität. Daher rechnet die Containerreederei Hapag-Lloyd auch für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres mit weiterhin starken Erträgen. Allerdings verursachen die Engpässe in den Lieferketten enorme Belastungen und Ineffizienzen für alle Marktteilnehmer.
„Wenn wir uns das Marktumfeld heute ansehen, glauben wir nicht, dass sich die Situation schnell normalisieren wird – trotz aller Anstrengungen und der zusätzlichen Containerkapazitäten, die in den Markt gebracht werden. Wir gehen derzeit davon aus, dass sich die Marktlage frühestens im ersten Quartal 2022 entspannen wird“, sagt Rolf Habben Jansen, CEO von Hapag-Lloyd.
Die Umsätze der Hamburger Containerreederei erhöhten sich im ersten Halbjahr 2021 um etwa 51 Prozent 8,8 Mrd. Euro, insbesondere aufgrund einer um 46 Prozent höheren durchschnittlichen Frachtrate von 1.612 USD/TEU (H1 2020: 1.104 USD/TEU). Gründe dafür waren eine hohe Nachfrage bei gleichzeitig knappen Transportkapazitäten und massiven Engpässen in der Infrastruktur.
Die Transportmenge stieg auf rund 6 Mio. TEU an und liegt damit um 4 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres, welches im zweiten Quartal aufgrund der Covid-19-Pandemie durch einen Nachfrageeinbruch geprägt war. Darüber hinaus wirkte ein um rund 6 Prozent niedrigerer durchschnittlicher Bunkerverbrauchspreis, der im ersten Halbjahr 2021 bei 421 USD/t lag (H1 2020: 448 USD/t), positiv auf die Ertragslage.
Mit einer Flotte von 250 Containerschiffen und einer Gesamttransportkapazität von 1,8 Mio. TEU zählt Hapag-Lloyd zu den weltweit führenden Linienreedereien. Das Unternehmen ist mit circa 13.400 Mitarbeitenden an Standorten in 130 Ländern mit 394 Büros präsent. Weltweit 121 Liniendienste bieten Verbindungen zwischen mehr als 600 Häfen auf allen Kontinenten.