Noch nie wurden im Hafen Rotterdam so viele Container in einem Zeitraum von sechs Monaten umgeschlagen wie im Zeitraum Jänner bis Juni 2021. Das Aufkommen stieg um 4,4 Prozent auf 78 Mio. Tonnen beziehunsweise um 8,7 Prozent auf 7,61 Mio. TEU im Vergleich zum Vorjahr.
Der Unterschied zwischen Tonnen und TEU hat zwei Ursachen. Erstens wurden im ersten Quartal mehr Leercontainer umgeschlagen als im gleichen Zeitraum 2020. Die zweite Grund ist, dass das durchschnittliche Gewicht der vollen Container bereits seit einiger Zeit einen Abwärtstrend zeigt.
Die gestiegene Nachfrage nach Konsumgütern in Verbindung mit Störungen in den Logistikketten (u. a. die Blockade des Suezkanals, der Corona-Ausbruch und die Sperrung der Häfen in Shenzhen) führten weltweit zu Verzögerungen und hohen Frachtraten. Insofern sei die Abwicklung der Containerströme in Rotterdam gut gelaufen, befindet der Hafenbetrieb anlässlich der Vorlage der Halbjahreszahlen 2021.
Der Roll-on-Roll-off-Umschlag erholte sich im zweiten Quartal gut, nachdem er kurz nach dem Brexit Anfang 2021 stark zurückgegangen war. Das zweite Quartal war sogar etwas besser als 2019. Die Mengen liegen deutlich (+8,8 % auf 11,77 Mio. Tonnen) über denen von 2020. Jedoch wurde das Halbjahresvolumen in 2020 durch die erste Corona-Sperre im zweiten Quartal stark beeinträchtigt. Der Umschlag von sonstigem Stückgut stieg um 14,7 Prozent auf 3,28 Mio. Tonnen, was vor allem auf eine Zunahme von Nichteisenmetallen und Stahl zurückzuführen ist.
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 betrug der Umschlag im Rotterdamer Hafen 231,6 Mio. Tonnen, ein Plus von 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Positiv entwickelten sich die Gütergruppen Eisenerz, Kohle und Container. Die finanziellen Ergebnisse bezeichnet Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam, als zufriedenstellend.
In der zweiten Jahreshälfte 2021 rechnen die Verantwortlichen mit einer weiter ansteigenden Trendkurve. Die Wirtschaft ziehe an, ebenso der Welthandel. Dies seien positive Triebkräfte für eine fortgesetzte Erholung des Umschlagvolumens, lautet die Einschätzung im Rotterdamer Hafen.