Seit dem 5. Juli gibt es in der Stiftgasse in Wien Neubau die erste WienBox. Dabei handelt es sich um ein für alle NutzerInnen offenes Partner-Netzwerk für Paket- beziehungsweise Entnahmeboxen, das bisher separate Boxen-Angebote von Firmen wie A1, Myflexbox, Renz, Variocube, Storebox und Tamburi zusammenfasst und die Standorte auf www.wienbox.at anzeigt.
Mit 206 Standorten und insgesamt 7.207 Fächern zum Projektstart erhält die Wiener Bevölkerung einen Überblick über die Zugänglichkeit und Funktionen der Boxen in ihrer Nähe, um zum Beispiel die Trainingstasche für einen Ausflug abzulegen, Online-Bestellungen abzuholen, Retouren abzuschicken oder bestellte Waren aus dem Lieblingsgeschäft erst nach Ladenschluss abzuholen.
„Mit dem Projekt WienBox verknüpfen wir jetzt verschiedene Anbieter und schaffen mit einem innovativen Technologie- und Logistikkonzept ein unkompliziertes Service, von dem die Bewohner von Wien sowie der städtische Handel profitieren“, sagt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. Das System biete eine umweltfreundliche Alternative zur Hauszustellung.
Seit 2014 hat sich die Anzahl der zugestellten Pakete mehr als verdoppelt. Die Zustellung der „letzten Meile“ bis zur Haustür gestaltet sich als Herausforderung für Zustelldienste und die Verkehrsinfrastruktur – und somit vor allem für die Umwelt. Einer Studie aus 2016 zufolge ließen sich durch ein flächendeckendes Entnahmeboxen-System wie der WienBox bis zu 40 Prozent der CO2-Emissionen in der Zulieferung einsparen.
„Ob man eine Online-Bestellungen abholen möchte, eine Retoure abschickt oder die bestellten Waren vom Händler ums Eck erst nach Ladenschluss abholt – die WienBox spart Zeit, Nerven, erfolglose Zustellversuche und viel Verkehr und damit viel CO2-Austoß“, so Innovationsstadträtin Ulli Sima.
Die Liste der PartnerInnen wird regelmäßig erweitert – sowohl BoxenbetreiberInnen als auch GeschäftspartnerInnen, die bei dem Projekt dabei sein möchten, können sich online jederzeit kostenlos registrieren und Teil der WienBox werden. Bis Ende 2021 werden neun weitere WienBox-Stationen eröffnet, um ein noch dichteres Netz an öffentlichen Entnahmeboxen zu schaffen, die allen zur Verfügung stehen.
WienBox ist ein von den Wiener Lokalbahnen initiiertes Forschungsprojekt der Wiener Stadtwerke, welches von der FH des BFI Wien wissenschaftlich begleitet und laufend evaluiert wird. „Unsere umfassende Recherche hat ergeben, dass das WienBox Projekt, insbesondere durch die die Einbettung in ein City-logistisches Gesamtkonzept unter Einbindung aller relevanten Stakeholdern und mit wissenschaftlicher Begleitung, weltweit einzigartig ist“, sagt Andreas Breinbauer, Rektor und Studiengangsleiter an der FH des BFI Wien.
Was die WienBox kann:
-) Abholen/Einlagern: Über die kostenlose A1 Paket-App können Gegenstände für andere zur Abholung deponiert und abgeholt werden. Einfach in der App ein Fach buchen und die Berechtigung zur Abholung wird einfach an die Handynummer verschickt und mit SMS-Code kann das Fach geöffnet werden.
-) Pakete versenden mit DPD & GLS: Wer Pakete mit Paketmarken in die Box legt, kann sie so unkompliziert um’s Eck verschicken. Einfach die Marke an der Station scannen und das Paket einlegen. Dadurch erspart man sich den Gang zum Shop. Das Paket wird vom Paketdienstleister automatisch abgeholt und dem Empfänger zugestellt
-) HändlerInnen können Waren hinterlegen: HändlerInnen können ihre Waren in die WienBox ablegen und KundInnen bekommen ihren Abhol-Code per SMS zugesendet – so können Waren rund um die Uhr abgeholt werden, unabhängig vom Ladenschluss.