Der starke Verkehrsrückgang im Zusammenhang mit der Corona-Krise belastet das System des Kombinierten Verkehrs enorm. Nach einem erfreulichen ersten Quartal mit einem Verkehrswachstum von 3,6 Prozent verzeichnete die Schweizer Hupac Gruppe im April einen markanten Rückgang der Transportmengen, besonders ausgeprägt im alpenquerenden Verkehr nach Italien. Hauptgrund für diesen Einbruch – der spitzenweise minus 50 Prozent erreichte – war die weitgehende behördliche Schließung der Industrieproduktion.
Zur Abfederung der Folgen des Verkehrseinbruchs im laufenden Jahr sind gezielte Maßnahmen zur Unterstützung des umweltfreundlichen Kombinierten Verkehrs notwendig. Ansonsten seien die Operateure des Kombinierten Verkehrs gezwungen, ihr Angebot zu reduzieren, was eine gefährliche Abwärtsspirale in der Verkehrsverlagerung auslösen würde, warnt das Management.
Italien gewährt Rabatte auf die Trassenkosten zu Gunsten der Eisenbahnverkehrsunternehmen. „Weitere Maßnahmen zur Absenken der Fixkostenlast der Kombi-Operateure erwarten wir auch von Deutschland als wichtigstem Markt und zentralem europäischen Transitland“, so Michail Stahlhut, Direktor der Hupac Intermodal.
Die Hupac Gruppe konnte 2019 mehr als 1 Mio. Sendungen von der Straße auf die Schiene verlagern und ein zufriedenstellendes finanzielles Ergebnis erzielen, wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung bekanntgibt. Während der Gruppenumsatz um 5,4 Prozent auf 611 Mio. CHF und das EBITDA um 4,6 Prozent auf 55,4 Mio. CHF stiegen, ging das Jahresergebnis um 35 Prozent auf 5,1 Mio. CHF zurück.
Gesamthaft konnte die Anzahl der Transporte um 10,5 Prozent auf 1,024 Mio. Straßensendungen gesteigert werden. Das Wachstum war zum Teil bedingt durch die Akquisition des Unternehmens ERS Railways im Juni 2018, das im letzten Jahr erstmals ganzjährig in der Hupac Gruppe konsolidiert wurde.
Das Tochterunternehmen konnte 2019 ein Transportvolumen im Seehafen-Hinterlandverkehr von 323.600 TEU beziehungsweise 179.200 Straßensendungen abwickeln, was auf Basis des Ganzjahres 2018 einem Wachstum von rund 11 Prozent entspricht. Im Bereich des maritimen Hinterlandverkehrs hat ERS Railways die Verbindungen Bremerhaven – Regensburg und Bremerhaven – Frankfurt im April in das Angebot aufgenommen.
Die Business Unit Shuttle Net ist mit einem Transportvolumen von 752.700 Straßensendungen weiterhin das Rückgrat der Hupac Gruppe. Trotz der im zweiten Halbjahr 2019 einsetzenden Abkühlung der Konjunktur ging die proaktive Entwicklung des Netzwerkes weiter voran. So konnten unter anderem über die Hub-Terminals Wien und Budapest Ziele in Rumänien, Bulgarien, Serbien und der Türkei an das Shuttle Net der Hupac angebunden werden.
Ende 2019 verfügte die Hupac Gruppe über eine Flotte von 7.297 Wagenmodulen. Dies entspricht einem Zuwachs von 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Des Weiteren setzt das Unternehmen 21 eigene Strecken- und Manöverlokomotiven ein. Umfangreiche Investitionen sind in die Informationstechnologie geflossen. Neben der Ausrüstung von circa 1000 Wagen mit GPS-Einheiten zur besseren Zugverfolgung in Gesamteuropa sind 250 Wagen mit RFID-Chips ausgerüstet worden.
Hupac ist der führende Netzwerkbetreiber im intermodalen
Verkehr Europas. Das Angebot umfasst 150 Züge täglich mit Verbindungen zwischen
den grossen europäischen Wirtschaftsräumen und bis nach Russland und Fernost.
Das Unternehmen beschäftigt 540 Mitarbeitende und betreibt Terminals an
wichtigen europäischen Standorten.
www.hupac.com