Österreichs Logistikbranche benötigt rasche Hilfe

ZV-Präsident Alexander Friesz empfiehlt unter anderem die Aussetzung des österreichischen Unikums der Haftungen für Zollspediteure

Österreichs Logistikbranche benötigt rasche Hilfe Bild: Still Österreich

Starke Produktionsrückgänge und Ausfälle, zum Beispiel in der für Österreich so wichtigen Automobil-Zulieferindustrie, haben auch die Logistik- und Speditionsunternehmen getroffen. Sie stellen hier die Lieferketten sicher und mussten durch den Stillstand der Werke schwere Auftragsausfälle verkraften.

Nicht nur Werke von Magna, BMW und Opel sind stillgestanden, auch die Mehrzahl der Händlerbetriebe war geschlossen. Die Kfz-Zulassungen sind ab April in ganz Europa zum Erliegen gekommen. Viele, vor allem kleinere Unternehmen der österreichischen Logistik-Wertschöpfungskette kämpfen mit einer angespannten finanziellen Situation und einer sich ständig verändernden Auftragslage.

Soll der Handels- und Industriestandort Österreich wieder nachhaltig in Gang kommen, muss das Potenzial einer leistungsfähigen Logistikbranche durch entsprechende Maßnahmen und Rahmenbedingungen gesichert werden. „Finanzminister Gernot Blümel ist angehalten, rasch Hilfe für die Unternehmen sicherzustellen“, sagt der Präsident des Zentralverbandes Spedition & Logistik, Alexander Friesz. Daran geknüpft ist der folgende Forderungskatalog:

-) Ein mindestens einjähriges Belastungsmoratorium zur Verhinderung weiterer Steuererhöhungen.

-) Unbürokratischeren Zugang und raschere Auszahlung der Kurzarbeit.

-) Die zinslose Stundung der Steuervorauszahlungen und Zahlungen der Voranmeldungen.

-) Kredit- und Bürgschaftsentscheidungen der Banken müssen wesentlich schneller erfolgen.

-) Die Umsatzsteuer muss schnellstmöglich von Soll- auf Ist-Besteuerung umgestellt werden.

-) Das österreichische Unikum der Haftungen für Zollspediteure (Stichwort VC 42), das den Logistikstandort im internationalen Wettbewerb benachteiligt, ist zumindest befristet auszusetzen.

-) Die Insolvenzantragsfrist für Unternehmen muss ausgedehnt werden.

-) Die 75 Prozent-Grenze für die Nutzung von Verlustabzügen für alle Schuldnachlässe – auch solche außerhalb eines gerichtlichen bzw. außergerichtlichen Sanierungsverfahrens – ist (befristet) auszusetzen.

-) Für vorübergehend arbeitslose Arbeitnehmer der Branche muss es finanzielle Unterstützungsprogramme geben.

-) Transportunternehmen muss durch direkte Barzuschüsse bei der Überbrückung finanzieller Notsituationen geholfen werden.

Für Alexander Friesz hat die Bundesregierung im Rahmen der Corona-Krise bisher umsichtig gehandelt. Jetzt Jetzt müsse uss aber zügig der richtige Weg aus dieser Krise gefunden werden, um Arbeitsplätze und Unternehmen zu sichern.

Die Covid-19-Pandemie hat die Bedeutung der Logistikbranche für Österreich mehr als deutlich gemacht. Die Versorgung mit Lebensmitteln, medizinischen Produkten und produktionswichtigen Gütern erfolgt aber weiterhin unter erschwerten Bedingungen. Nicht zuletzt, weil auch die gesamte Transportbranche wirtschaftlich und strukturell von der Krise getroffen wurde.

www.spediteure-logistik.at

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