Das rasante Wachstum des Online-Handels führt in Städten und Ballungszentren zu immer mehr Verkehrsproblemen und somit zu schlechterer Luft. Das Institut für Technische Logistik der TU Graz hat deshalb gemeinsam mit den Projektpartnern Stadt Graz – Abteilung für Verkehrsplanung, Keba AG, Prime Software GmbH und dem Institut für Straßen- und Verkehrswesen der TU Graz das Projekt SoWAS („Skalierbares offenes Waren-Austausch-System“) initiiert, das die sogenannte „letzte Meile“ durch den optimierten Einsatz von Paketsystemen verbessern soll.
Zentrales Element ist eine von Umsetzungspartner A1 betriebene Paketstation, die – anders als derzeitige Systeme – anbieterunabhängig von allen Kurier-, Express- und Paketdiensten (KEP-Diensten), Gewerbetreibenden und Privatpersonen genutzt werden kann. Das Modell greift den Trend hin zur ‚Sharing Economy‘ auf und steht Logistikdienstleistern und Privatpersonen gleichermaßen rund um die Uhr (24/7) zur Verfügung. Damit wollen die Partner die Zustell- und Abholwege reduzieren und positiv auf den Stadtverkehr und die urbane Umwelt einwirken.
„Damit wollen wir die Zustell- und Abholwege reduzieren und positiv auf den Stadtverkehr und die urbane Umwelt einwirken“, erklärt Projektleiter Norbert Hafner vom Institut für Technische Logistik der TU Graz, der die Vorteile für alle Beteiligten zusammenfasst:
„Zustelldienste stehen nicht mehr vor verschlossenen Wohnungstüren, auch die Parkplatzsuche fällt weg. Gewerbetreibende können die Waren und Gegenstände außerhalb der Geschäftszeiten zum Abholen hinterlegen. Privatpersonen können sich die Zeit frei einteilen und das Paket auf dem Weg in die Arbeit, am Nachhauseweg oder zwischendurch abholen“, erklärt Projektleiter Norbert Hafner vom Institut für Technische Logistik der TU Graz die Vorteile für alle Beteiligten.
Im Jänner 2020 geht die Paketstation in Betrieb: Im Außenbereich des Campus Neue Technik der TU Graz, unweit der Straßenbahnhaltestelle Linie 6 und somit auch öffentlich gut erreichbar. Bis Jahresende 2020 evaluieren die Forschenden die positiven Effekte des Systems auf das Mobilitätsverhalten, auf Umwelt und Verkehr. Die Projektergebnisse dienen als Grundlage für den weiteren Ausbau des Paketboxen-Netzwerks in Graz und sind in weiterer Folge auch auf andere Städte übertragbar.