Der ÖBB Güterverkehr habe im Jahre 2018 einen guten Job gemacht und sich im rauen Umfeld behauptet. Die Berichtsperiode sei von Margendruck aufgrund von ungleichen Wettbewerbsbedingungen zum Straßengüterverkehr und deutlichen Kostensteigerungen (Energie, Trassenpreise, Personal etc.) geprägt gewesen. Mit diesen Worten kommentierte ÖBB-Generaldirektor Andreas Matthä in der Bilanzpressekonferenz die Entwicklung der Rail Cargo Group im Vorjahr.
Im Geschäftsbericht 2018 weist der ÖBB Güterverkehr eine 5%ige Steigerung der Umsatzerlöse auf 2,3 Mrd. Euro aus. Das EBT ist von 42 Mio. Euro in 2017 auf 24 Mio. Euro gesunken. Der marktbezogene Gegenwind bewirkte eine Senkung des konsolidierten Transportaufkommens auf der Schiene um 2,2 Prozent auf 113 Mio. Nettotonnen im Vergleich zum Vorjahr.
Generell musste das Unternehmen Rückgänge im nationalen Verkehr wegstecken, während der internationale Verkehr weiterhin wächst. Drei Viertel der täglich 2.000 Güterverkehrsverbindungen der RCG sind international. In Asien kämpft der ÖBB Güterverkehr hart um neue Verkehre, insbesondere nach China. Im Jahr 2018 gab es rund 400 Züge von und nach China – für 2019 sind bis zu 600 Verbindungen geplant.
Parallel zur Einleitung eines Kostenoptimierungsprogrammes für den Güterverkehr hat der ÖBB-Konzern die Suche nach einem Partner für die Q Logistics GmbH aufgenommen. „Wir konnten den Stückgutverkehr auch wegen fehlender Mengen nicht ins Positive wenden“, sagte CFO Arnold Schiefer. Den Verlust des Unternehmens in 2018 bezifferte er mit 27 Mio. Euro.
Für das Jahr 2019 streben Andreas Matthä und Arnold Schiefer eine fortgesetzte Internationalisierung im Güterverkehr an. Dafür wolle man sich stärker in den Nordseehäfen und in den Chemieparks positionieren, kündigten die ÖBB-Vorstände den Auf- und Ausbau von Shuttleverkehren von/nach Rotterdam, Antwerpen, Zeebrugge, Hamburg und Bremer Hafen als Ergänzung zu den bestehenden Regelverkehren in die Südhäfen Triest, Koper, Rijeka und Piräus an.