Die mehr als 100 Jahre alte Eisenbahnbrücke war am Ende ihrer Lebensdauer und wurde nun ersetzt. Neben den Abmessungen des Stahl-Fachwerks (70 Meter Länge, 7 Meter Breite, 8 Meter Höhe und 350 Tonnen) waren vor allem die beengten Platzverhältnisse in der Salzach-Schlucht eine Herausforderung. Da sich die Baustelle direkt über dem Wasser befand, stand die ganze Nacht die Wasserrettung bereit.
In den Monaten vor dem Hub wurde in ca. 300 Meter Entfernung die neue Brücke zusammengebaut. Erste Aufgabe für das Team von Prangl war es, das alte Brückentragwerk mit 380 Tonnen Gesamtgewicht herauszuheben, auf drei synchronisierte Schwerlastmodule zu verladen und per Fernbedienung zum Zwischenlagerplatz zu fahren. Umgekehrt musste die neue Brücke vor ihrem Transport rund 300 Meter zum Ort der Verhebung transportiert werden. Dafür kamen ebenfalls selbstfahrende Schwerlasteinheiten zum Einsatz.
Um den 650 Tonnen Raupenkran aufbauen zu können, musste die Salzachstraße phasenweise komplett gesperrt werden. Mit insgesamt 40 Lkw wurden alle Komponenten des Großkrans antransportiert, und anschließend in vier Tagen unter schwierigen Bedingungen aufgebaut. Im vollen Zustand brachte der gelbe Koloss inklusive Last 900 Tonnen auf die Waage.
Kurz nachdem der letzte Zug um 2:00 Uhr Früh die Strecke passierte, konnte mit den eigentlichen Hebearbeiten begonnen werden. Damit der erste planmäßige Zug in der Früh wieder fahren kann, stand ein Zeitfenster von knapp zwei Stunden zur Verfügung. Direkt von den selbstfahrenden Schwerlastmodulen wurde das Fachwerk vom Kran übernommen. Aufgrund der Entfernung musste der Raupenkran seine Position einmal verändern und rund 20 Meter mit voller Last verfahren. Trotz schwieriger Windverhältnisse wurde die neue Brücke millimetergenau eingehoben.
Die ÖBB-Verantwortlichen zeigten sich begeistert: „Eine Baustelle von dieser Dimension, in einer Schlucht gelegen, mit einem stark fließenden Gewässer wie der Salzach und einer viel befahrenen Landesstraße, stellt in der Umsetzung des Projektes eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar. Von der Planung bis hin zum Einhub selbst muss jeder Handgriff sitzen.“