Die Güterverkehrsleistungen des Unternehmens im ersten Halbjahr 2016 zeigen in Gütertonnen einen Rückgang von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Leistungsabnahme ist vorwiegend mit den durch die Flüchtlingskrise ausgelösten Verkehrsproblemen (Ereignisse an der Grenze bei Idomeni, Verkehrsumleitung usw.), den technologischen Problemen Rumäniens an der Grenze und Infrastruktursanierungsarbeiten in Ungarn und in Südost-Europa zu erklären.
Bezüglich der Warengattungen lässt sich feststellen, dass die Zahl der Transporte, in denen fertige Pkws und Palettenware befördert werden, im Vergleich zu den Vorjahren angestiegen ist. Ein Rückgang lässt sich beim Rohstoff- und Baustofftransport wahrnehmen, zu dem wurde auch weniger Getreide als im Jahr 2015 befördert.
Auch 2016 müssen Gysev Cargo und die europäischen Schienengüterbeförderer große Herausforderungen bewältigen. Einerseits muss sich die Firma unter dem wegen der Liberalisierung des Eisenbahnsektors verstärkten Wettbewerbsdruck behaupten, andererseits muss sie ihre bestehende Marktposition und andere Betriebswerte behalten und weiter stärken.
Das Unternehmen ist weiterhin bestrebt seine bestehende Drehscheiben-Funktion im Ost-West-Verkehr zu stärken. Daneben möchte Gysev Cargo auch am europäischen Nord-Süd-Güterverkehr teilnehmen, und zwar im Einklang mit den infrastrukturellen Investitionen ihrer Muttergesellschaft, der Raaberbahn AG, auf dieser Verkehrsachse. Dementsprechend sind auch die Erwartungen hinsichtlich der zweiten Jahreshälfte gestaltet – zusammen mit Partnern sollen neue Projektverkehre in die Wege geleitet werden.
Die Beschaffung von fünf elektrischen Lokomotiven hat die Raaberbahn im April dieses Jahres ausgeschrieben. Es sollen demnach zwei Stück Zweisystemfahrzeuge mit Dieselhilfsantrieb und drei Stück Dreisystemlokomotiven gekauft werden, im Rahmen des Vergabeverfahrens wird aber auch eine Option für die Beschaffung von weiteren vier Stück mindestens Zweistromloks freigelassen.
Auf Grund des Finanzierungsvertrages gewährt die Europäische Investitionsbank der Raaberbahn für den Kauf der neuen Lokomotiven einen Kreditrahmen von 40 Mio. Euro. Das derzeit laufende Vergabeverfahren wird ergeben, wie viel genau die Eisenbahngesellschaft von diesem Kreditrahmen in Anspruch nehmen wird.