In einem von starken Schwankungen geprägten Umfeld hat die Hamburg Süd-Gruppe ihren Gesamtumsatz im Vergleich zu 2014 um 16,8 Prozent auf 6,06 Mrd. Euro erhöht. Wesentliche Treiber waren dabei die erfolgreiche Übernahme und Integration der Containeraktivitäten der chilenischen Reederei Compañía Chilena de Navegación Interoceánica S.A. (CCNI) Ende März 2015 und der Eintritt in die Ost-West-Verkehre.
Das Transportvolumen im Liniengeschäft ist im Vergleich zum Vorjahr um 21,5 Prozent auf 4,1 Mio. TEU stark angestiegen. Trotz der Schwäche der südamerikanischen Volkswirtschaften (insbesondere Brasilien, Argentinien und Venezuela) konnte damit der für das Berichtsjahr geplante Mengenzuwachs erreicht werden. Mit einer Flottenkapazität von 625.000 TEU (+16 Prozent gegenüber Vorjahr) gelang der Hamburg Süd-Gruppe erstmals der Sprung in die Gruppe der weltweit zehn größten Containerreedereien.
Die Frachtraten gaben aufgrund globaler Überkapazitäten um rund 16 Prozent nach. Der daraus resultierende Erlösausfall konnte im Linienbereich durch fallende Treibstoffpreise und ein restriktives Kapazitäts- und Kostenmanagement nur teilweise kompensiert werden. Das Linienergebnis blieb hinter den Erwartungen zurück und muss als eher unbefriedigend bezeichnet werden.
Die Massengutschifffahrt war ebenfalls von sehr schwierigen Marktbedingungen geprägt. Vor allem wegen deutlich geringerer Rohstoffimporte Chinas stagnierte die Nachfrage nach Transportraum, während das globale Flottenwachstum gegenüber dem Vorjahr nochmals anstieg. Infolgedessen sind die aufgefahrenen Erlöse stark gesunken. Die Massengutschifffahrt verfehlte das für den Berichtszeitraum geplante Ergebnis deutlich. Lediglich das Segment der Produktentanker fuhr ein befriedigendes Ergebnis auf.
Die Ausgaben für Investitionen betrugen 437 Mio. Euro und lagen damit über dem Niveau des Vorjahres. Die Anzahl der Beschäftigten erhöhte sich wachstumsbedingt im Jahresdurchschnitt auf 5.960 Mitarbeitende.
Die Flotte der Hamburg Süd umfasste per 31. Dezember 2015 insgesamt 189 Schiffe (Vorjahr: 168), davon 48 gruppeneigene. 130 Schiffe wurden in den Liniendiensten und 59 im Trampbereich (Massengutschiffe, Produktentanker) eingesetzt. Im Laufe des Jahres 2015 wurden mit der Übernahme von drei weiteren Neubauten der „Cap San“-Klasse (10.600 TEU) die Verstärkung und die Modernisierung der Flotte der Hamburg Süd-Gruppe weitgehend abgeschlossen. Vier Schiffe mit einer Kapazität von je 3.800 TEU wurden mit Ablieferung im Jahr 2017 bestellt. Der Containerbestand stieg im Jahresdurchschnitt um 22 Prozent auf 562.000 Einheiten.
Nach dem deutlichen Zuwachs des Transportvolumens in der Linienschifffahrt im abgelaufenen Geschäftsjahr erwartet die Hamburg Süd für das Jahr 2016 mit rund 8 Prozent eine weitere deutliche, wenn auch im Vorjahresvergleich moderatere Steigerung der Beförderungen. Der gegenüber dem Marktwachstum erneut überdurchschnittliche Anstieg begründet sich in erster Linie mit den im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgebauten Kapazitäten und Marktanteilen, die im Jahr 2016 ganzjährig gehalten und selektiv weiter ausgebaut werden sollen.