TEN-Finanzierungsausschuss beschließt 106 Mio. Euro für Brennerbasistunnel und 27 Mio. Euro für Güterzugumfahrung St. Pölten
Die Europäische Union (EU) beteiligt sich weiterhin stark am Bahnausbau in Österreich. 134 Mio. Euro fließen in heimische Bahnprojekte, wurde zu Wochenbeginn bekannt gegeben. Verkehrsministerin Doris Bures sieht das als eine nachdrückliche Bestätigung für Österreichs Infrastrukturpolitik. „Wir investieren in die Bahn, weil sie das Rückgrat für eine umweltfreundliche, leistungsfähige und leistbare Mobilität ist. Dass diese Investitionen einen sehr großen europäischen Mehrwert haben, wird durch die hohe Mitfinanzierung durch die EU eindrucksvoll belegt", erklärt die Politikerin.
Die höchsten EU-Zuschüsse gibt es für den Ausbau der prioritären TEN-Achsen. Die Brenner Achse erhält im aktuellen ‚Call‘ Zuwendungen von 106 Mio. Euro (Pilotstollen, Hauptstollen und Planung nördlicher Zulauf). Auf der Donauachse beteiligt sich die EU mit 27 Mio. Euro beim Bau der Güterzugumfahrung St. Pölten. Für ein Projekt der Neubaustrecke Koralmbahn (Drauquerung bei Stein in Kärnten) gibt es erstmals einen Zuschuss von 1,5 Mio. Euro – mit dem ausdrücklichen Hinweis der EU, dass es hier um einen Korridor geht, der bald zum EU-Kernnetz gehören wird.
Das Bahnnetz in Österreich ist 5.918 Kilometer lang. Es umfasst 4.996 Kilometer Strecke der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) Infrastruktur und 922 Kilometer Regional- beziehungsweise Privatbahnen. Damit hat Österreich bezogen auf die Fläche und die Einwohnerzahl eines der europaweit besten und dichtesten Eisenbahnnetze. Durch die Bahnoffensive wächst das österreichische Eisenbahnnetz weiter.
Seit 2007 sind rund 150 Kilometer Neubaustrecke in Betrieb gegangen. Dabei handelt es sich um neue Hochleistungsstrecken wie 60 Kilometer Neubaustrecke Wien-St. Pölten inklusive Lainzer Tunnel, 40 Kilometer durch das Unterinntal, die Umfahrung Enns eine Teilstrecke der neuen Koralmbahn zwischen Graz und Deutschlandsberg. Bis 2026 werden 300 Kilometer zusätzliche Neubaustrecke in Betrieb gehen, darunter die gesamten 130 Kilometer der neuen Koralmbahn, der Brennerbasistunnel und die Güterzugumfahrung St. Pölten. Zugleich werden bis 2014 alle fahrplanrelevanten Langsamfahrstellen im Netz der ÖBB beseitigt.