Logistiker wollen Standort-Strategie umgesetzt wissen

Der Wirtschaftssektor spielt für Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit eine tragende Rolle. Jetzt sind konkrete Schritte gefordert.

Logistiker wollen Standort-Strategie umgesetzt wissen Bild: AdobeStock

Der Zentralverband Spedition & Logistik (ZV) fordert die Bundesregierung auf, die im Regierungsprogramm verankerte Standort-Strategie für den Logistiksektor gemeinsam mit allen relevanten Akteuren in einem strukturierten Stakeholder-Prozess zu entwickeln. „Wenn die Bundesregierung Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit im Einklang mit den Klimazielen gewährleisten will, muss sie jetzt konkrete Maßnahmen setzen“, mahnt Alexander Friesz, Präsident des Zentralverbands Spedition & Logistik.

Österreich solle als Logistikdrehscheibe für Zentral-, Südost- und Osteuropa gestärkt werden, um Beschäftigung und Wertschöpfung im Inland zu sichern. Dafür seien koordinierte Planungen, Investitionen und Weiterentwicklungen notwendig, macht Alexander Friesz aufmerksam.

Auf der Agenda stünden u.a. die Einrichtung eines Stakeholder-Gremiums, die Erstellung einer Roadmap zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs sowie deren Monitoring, eine bessere Baustellenkoordination mit Nachbarländern sowie bundesweit einheitliche Regelungen für Logistikflächen, so der ZV-Präsident.

Für eine klimafreundliche Gütermobilität fordert ZV-Geschäftsführer Oliver Wagner massive Investitionen in Infrastruktur und Fahrzeuge. Es müssten gemeinsame Rahmenbedingungen wie Förderungen, Netzinfrastruktur und gesetzliche Grundlagen mit der Branche, Energiewirtschaft und Infrastrukturbetreibern erarbeitet und regelmäßig überprüft werden. Als besonders wichtig erachtet Oliver Wagner den Ausbau einer europäischen Lade- und Tankinfrastruktur für Lkw, die Fortführung der ENIN-Förderung sowie die Stärkung multimodaler Netze.

Die Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs steht im Mittelpunkt, da dieser rund 70 Prozent des Güteraufkommens in Österreich abwickelt. Der ZV sieht die Fortführung und Ausweitung der ENIN-Förderung als entscheidend für die CO₂-Reduktion. „Ohne technologieoffene Förderungen für emissionsfreie Nutzfahrzeuge wird die Branche die Klimaziele nicht erreichen können“, stellt Alexander Friesz fest.

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