Die Südtiroler Fercam AG mit Hauptsitz in Bozen zählt mit ihren rund 3.350 eigenen Ladungseinheiten und mehr als 1,2 Mio. m² Lagerflächen zu den führenden Transport- und Logistikunternehmen in Italien. Zu den Dienstleistungen gehören internationale Komplettladungsverkehre über Straße und Schiene genauso wie weltweite See- und Luftfrachttransporte, nationale Stückgutverkehre und zahlreiche Logistikservices.
Fercam unterhält europaweit 93 Niederlassungen, 63 davon in Italien, 24 europaweit mittels eigener Tochtergesellschaften und weitere sechs in der Türkei, Tunesien, Marokko, Serbien und Albanien. Seit Jahresbeginn ist das Unternehmen auch im Fernen Osten, nämlich in Hongkong, China und Japan mit drei eigenen Einrichtungen vor Ort vertreten. In Zusammenarbeit mit starken Partnerunternehmen in zahlreichen Ländern bietet FERCAM weltweit zuverlässige Transport- und Logistikleistungen. Das Unternehmen zählt derzeit 2.100 Angestellte und knapp 4.000 externe Mitarbeiter, die allesamt zu einem Umsatz von 811 Millionen Euro im Jahr 2018 beigetragen haben.
Die Geschichte der Fercam beginnt am 12. Juli 1949, als drei Gesellschafter, Bruno Perina, Luigi Spagnolli e Ottorino Fanini, in Bozen den Gründungsakt des Unternehmens mit einem Gesellschaftskapital von einer Million Lire ( rund 516 Euro) unterzeichneten. 1963 wurde das Unternehmen, damals mit einem Fuhrpark von fünf Lkw, von Eduard Baumgartner erworben.
Thomas Baumgartner übernahm das Unternehmen von seinem Vater im Jahr 1981 als Fercam noch ausschließlich im Komplettladungsverkehr, vornehmlich im Italien- Deutschlandverkehr, tätig war. In den fast 40 Jahren seiner Tätigkeit entwickelte er Fercam zu einem umfassenden Logistikunternehmen, das heute zu den Marktführern am italienischen Markt zählt und auch in Europa als kompetenter Logistikpartner stark vertreten ist.
Seither hat sich Fercam zu einem anerkannten Logistikdienstleister in sämtlichen Bereichen, von der Straße über die Schiene, Luft- und Seefracht bis hin zur Distributionslogistik , sowie Umzügen und Ausstellungs- und Messelogistik unter der Marke Gondrand by Fercam entwickelt. „Ich bin mir sicher, dass technologische Innovation vor allem in unserem Sektor künftig einen immer wichtigeren Stellenwert einnehmen wird“, lautet die Prognose von Hannes Baumgartner, der dem Unternehmen seit 2017 als Geschäftsführer in dritter Generation vorsteht.
Der ursprüngliche Geschäftszweck laut Gründungsakt aus dem Jahr 1949 – der „Gütertransport im In- und Ausland“ – ließ an ein gewöhnliches Transportunternehmen denken, doch die innovative Geschäftsidee bestand darin, dass man die Lücke zwischen Schiene und Straßen schließen und die Schnittstelle zwischen Eisenbahn- und Lkw-Transport besetzen wollte. Dabei wurden Güterwaggons in einer Art „Huckepack“-Verfahren auf spezielle Straßenroller aufgeladen, die dann mit Lkw-Zugmaschinen auf der Straße zum Empfänger transportiert wurden.
Die Rollfuhr eignete sich zwar nur für kurze Strecken, brachte aber eine deutliche Zeit- und damit Kostenersparnis, weil der aufwändige Warenumschlag vom Güterwaggon auf Lkw für die Strecke vom Güterbahnhof zum Kunden entfiel. Für Bozen war diese Transportlösung besonders interessant, denn sie eröffnete den großen Obstbaugenossenschaften am Stadtrand und den Unternehmen in der Industriezone, die über keinen eigenen Gleisanschluss verfügten, einen schnellen und preiswerten Zugang zum Schienengüterverkehr.
Von daher rührt auch der Firmennamen, aus den Anfangsbuchstaben von ferrovie (Eisenbahn) und camion (italienisch für Lastwagen).