Bis 2030 will die Österreichische Post alle Pakete, Briefe, Printmedien und Werbesendungen im ganzen Bundesgebiet CO2-frei zustellen. In Linz stehen bereits über 50 E-Fahrzeuge im Einsatz. Damit wird schon jetzt fast die Hälfte des Linzer Fuhrparks elektrisch – und damit CO2-frei – angetrieben.
Zur Umsetzung ihrer Pläne hat die österreichweit rund 50 E-Fahrzeuge des Schweizer Herstellers Kyburz bestellt, die nun in vier Tranchen in Betrieb genommen werden. Den offiziellen Start macht Linz, wo 12 Einheiten für die Verbundzustellung vorgesehen sind.
Die neuen Fahrzeuge werden erstmals samt Anhänger im Zustellalltag verwendet, wodurch ein deutlich höheres Fassungsvermögen als etwa bei Mopeds erzielt werden kann. Diese könnten dadurch langfristig durch den neuen Fahrzeugtyp ersetzt werden.
Der Kyburz DXP 4.0 hat eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und kann im täglichen Zustellbetrieb 45 bis 60 Kilometer zurücklegen. Durch den Anhänger ist eine Zuladung von bis zu 270 Kilogramm Nutzlast möglich, wodurch das E-Fahrzeug ideal für den Einsatz in der Citylogistik ist.
Die Zustellung für den Großraum Linz erfolgt über drei Zustellbasen innerhalb der Stadtgrenzen sowie direkt von den zwei Logistikzentren in Enns und Allhaming aus. Insgesamt besteht der Linzer Fuhrpark der Post derzeit aus 111 Fahrzeugen.
Der Vollausbau der grünen Zustellung für Linz erfordert als nächsten Schritt eine Umstellung der Paket-Transporter, die bei den zwei Logistikzentren stationiert sind. Zusätzlich treibt die Post den Ausbau der Ladeinfrastruktur voran. Hierzu braucht es entsprechende E-Tankstellen und ein intelligentes, per Software gesteuertes Lademanagement.
Zum Einsatz kommt dabei ausschließlich grüner Strom aus Österreich: Bereits heute besitzt das Logistikzentrum in Allhaming eine Photovoltaikanlage mit 500 Kilowatt peak (kWp) Leistung, weitere 500 kWp werden im Zuge der derzeit stattfindenden Erweiterung ausgebaut. Langfristig ist sogar eine Verdopplung auf insgesamt 2.000 kWp möglich.
Als Investitionssumme zur kompletten Umstellung des Linzers Fuhrparks samt erforderlicher Infrastruktur rechnet die Post heute mit über drei Millionen Euro. Investiert wird daneben auch massiv in Mitarbeiter. Derzeit sucht die Logistikdienstleisterin allein in Oberösterreich mehr als 50 Personen in der Brief- und Paket-Zustellung.