Neue Anschlussbahn-Förderung stärkt das System Schiene und könnte ein Signal zur Wiederbelebung bestehender Anlagen setzen
Mindestens 65 Prozent (2012: 59,6 Mio. Tonnen) des Schienengüterverkehrs in Österreich werden über Anschlussbahnen (AB) abgewickelt. Daher ist die vor kurzem abgeschlossene Umgestaltung der Förderung der Anschlussbahnen ein wichtiger Schritt zur Stärkung des heimischen Systems Schiene, betont Thomas Scheiber, Obmann des Fachverbandes der Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Und, so kommentiert er: „Das neu ausgerichtete Förderprogramm trägt wesentlich dazu bei, die Frachtvolumina auf der Schiene zu stabilisieren und auszubauen. Wir freuen uns, dass wichtige Forderungen der Branche in der neuen Anschlussbahn-Förderung in den Verhandlungen mit dem Verkehrsministerium realisiert wurden."
Auch der Verband für Anschlussbahnunternehmen (VABU) bewertet die neueste Entwicklung positiv: „Mit der Neugestaltung der Anschlussbahn-Förderung wurde ein wichtiges Zeichen für das heimische System Bahn gesetzt", betonte VABU-Präsident Markus Schinko bei der Präsentation der Förderung auf der Anschlussbahn-Fachtagung in Salzburg.
Wesentliche Neuerung ist einerseits die Abkehr vom System der zeitlich befristeten Ausschreibungen welche von den Unternehmen nicht angenommen wurde. Andererseits wurde die Förderung auch auf den Anschlussbahnen neben der Förderung von Neubau und Erweiterungsinvestitionen auch auf Bestandsinvestitionen ausgeweitet, womit ein wichtiges Signal zur Wiederbelebung bestehender AB gesetzt wird.
Um die Zielvorgabe 40 Prozent Modal Split für die Schienen zu erreichen, seien jedoch noch weitere Schritte nötig, betont der Branchensprecher. „Wir brauchen gleiche Rahmenbedingungen bei der Infrastrukturfinanzierung und -erhaltung für alle Eisenbahnunternehmen. Und die Umsetzung europäischer Vorgaben sollte sich an den heimischen Strukturen orientieren", fordert Thomas Scheiber. So müsse im Hinblick auf das 4. EU-Eisenbahnpaket die Integration bei kleineren und mittleren Eisenbahnunternehmen möglich bleiben, um den Aufbau paralleler und teurer Strukturen in Betrieb und Infrastruktur zu vermeiden. Belastend seien für rein national tätige Unternehmen auch überzogene technische Harmonisierungsanforderungen, die vermieden werden müssten.
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