Wieder Verkehrswachstum bei der Hupac Gruppe

Nach einem Verlust von 2,5 Mio. CHF in 2020 erwartet das Unternehmen eine stetige Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene

Wieder Verkehrswachstum bei der Hupac Gruppe Bild: Hupac AG

Die Hupac Gruppe ist gut in das Jahr 2021 gestartet. In den ersten vier Monaten verzeichnete der europaweit tätige KV-Spezialist ein Verkehrswachstum von rund 10 Prozent. Dieses ist auf die Corona-Vorjahreseffekte, aber auch auf die starke Nachfrage nach intermodalen Verkehrsleistungen zurückzuführen.

Im Mittelpunkt der Angebotsentwicklung stehen die Trailerverkehre im Schweizer Alpentransit, welchen durch den Ende 2020 eröffneten 4-Meter-Korridor erstmals eine echte Alternative auf der Schiene erhalten. Für dieses Marktsegment betreibt Hupac ein europaweites Netzwerk mit wöchentlich 150 Rundlauf-Relationen bis Norditalien und weiteren zehn Rundläufen auf Gateway-Verbindungen nach Süditalien.

Weitere Schwerpunkte der laufenden Netzwerkentwicklung sind Pordenone im Nordosten Italiens, Singen mit Neuverkehren nach München sowie Zeebrugge als Knoten für Verkehre nach UK, Italien, Spanien und Polen. Die Achse Benelux-Südosteuropa mit zahlreichen Destinationen in Österreich, Ungarn, Rumänien bis in die Türkei weist ein erfreuliches Wachstum auf, welches Hupac mit Frequenzerhöhungen unterstützt.

Im maritimen Hinterlandverkehr sind die Folgen der Suezkanal-Blockade weiterhin spürbar. Dennoch kann die Tochtergesellschaft ERS Railways die Abfahrten auf einzelnen süddeutschen Relationen erhöhen.

In 2020 beförderte die Hupac Gruppe 1,015 Mio. Straßensendungen beziehungsweise 1,91 Mio. TEU auf der Schiene. Dies entspricht einem Rückgang von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Maßgebliche Einflussfaktoren waren der Einbruch des Maritim-Verkehrs aus Übersee und der Lockdown in Europa als direkte Folge der Covid-19-Pandemie im ersten Halbjahr. In der zweiten Jahreshälfte erholte sich die Verkehrsnachfrage, sodass per Jahresende fast das Niveau des Vorjahres erreicht wurde.

Die Folgen der Corona-Krise schlugen sich insbesondere im transalpinen Verkehr durch die Schweiz nieder. Im Zeitraum von April bis Juni sank die Nachfrage spürbar; dennoch hielt Hupac ihr Netzwerk aufrecht und leistete somit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Logistik von lebenswichtigen Gütern.

Der nicht-transalpine Verkehr schloss das Jahr 2020 mit einem kleinen Wachstum von 0,5 Prozent auf 434.033 Straßensendungen ab. Während sich der Verkehr nach Ost- und Südosteuropa positiv entwickelte, waren andere Segmente wie der maritime Hinterlandverkehr ab den Nordseehäfen stärker durch Covid-Effekte geprägt.

Das Geschäftsjahr 2020 war auch finanziell stark von der Pandemie geprägt. Der Jahresumsatz der Hupac Gruppe erreichte mit 597 Mio. CHF einen Wert, der 2,3 Prozent unter Vorjahr lag. Die deutlichen Verkehrsrückgänge und Verluste des zweiten Quartals konnten im Jahresverlauf nicht ausgeglichen werden, obwohl die Volumenkurve ab dem dritten Quartal bis Jahresende kontinuierlich nach oben zeigte. Das führten zu einem negativen Geschäftsergebnis von 2,5 Mio. CHF.

Für die kommenden Jahre rechnet Hupac mit einem weiteren signifikanten Wachstum des Kombinierten Verkehrs. Denn neben der aktiven Verlagerungspolitik der Schweiz setzt nun auch der Europäische „Green Deal“ ehrgeizige Ziele. Bis 2050 sollen die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor um 90 Prozent sinken, insbesondere durch die Verdoppelung des Schienengüterverkehr soll verdoppelt werden. „Der Kombinierte Verkehr wird dabei eine zentrale Rolle spielen“, ist Michail Stahlhut, CEO der Hupac Gruppe, überzeugt.

Nach dem pandemiebedingten Rückgang in 2020 steht in diesem Jahr ein Investitionsschub an. Im März war Baustart für den Terminal Brwinów bei Warschau; im Sommer folgen die Terminals Piacenza und Milano Smistamento. Die Inbetriebnahme ist für 2023 geplant.

www.hupac.com

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