Am 29. Oktober hat der Digital-Gipfel die große Politik nach Dortmund geführt: Bei einem Rundgang zu ausgewählten Exponaten in den Dortmunder Westfalenhallen präsentierte Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel das Landesexponat NRW „Offene und föderale Plattformen in der Logistik – digitale B2B-Geschäftsmodelle aus NRW“ und gab ihr so einen Einblick in die digitale Plattformökonomie der Zukunft: die Silicon Economy.
Die Logistik ist die Grundlage des Welthandels. Sie verbindet Orte und Unternehmen in globalen Netzwerken – angefangen beim physischen Material- und Warenfluss über den Austausch von Daten bis hin zum Finanzfluss im logistischen Management. Wie keine andere Branche ist sie hochgradig standardisiert und für den übergreifenden Einsatz von Plattformen und Verfahren künstlicher Intelligenz (KI) prädestiniert. Schon heute sind intelligente Paletten in der Lage, selbstständig über Plattformen Informationen auszutauschen und Transportaufträge auszulösen oder intelligente Container imstande, kritische Füllstände an eine Plattform zu melden und eine optimierte Planung und Abholung anzustoßen.
„Im Privatkundenbereich (B2C) sind die Würfel gefallen. Plattformen wie Amazon, Alibaba oder Uber dominieren sowohl die Geschäftsmodelle als auch die damit zusammenhängenden Logistikprozesse. Im Bereich der B2B-Plattformen wird gerade erst entschieden, wer die Nase künftig vorne hat. Gewinnen werden die Plattformen und KI-Algorithmen, welche die Logistik innovativ und ganzheitlich durchdringen werden. Es entsteht eine Art Silicon Valley der B2B-Welt, die Silicon Economy. Wir müssen das Bewusstsein in Politik und Wirtschaft schärfen, dass deutsche Unternehmen noch die Chance haben, die Silicon Economy wesentlich zu gestalten. Es ist jedoch fünf vor zwölf. Denn wer die Logistik der Welt steuert, der steuert auch die Wirtschaft der Welt!“, beschreibt Prof. Michael ten Hompel die Dringlichkeit, eine digitale Plattformökonomie schnellstmöglich umzusetzen.
Das Landesexponat NRW zählte zu den ausgewählten Exponaten, die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel beim Digital-Gipfel besucht hat. Anhand verschiedener Innovationen des Fraunhofer IML verdeutlichte Michael ten Hompel, wie Deutschland mittels digitaler Plattformen und künstlicher Intelligenz seine Marktführerschaft in der Logistik erhalten kann. Dabei präsentierte er eine gemeinsam mit der Deutschen Telekom und EPAL entwickelte intelligente Palette, einen gemeinsam mit Rhenus entwickelten intelligenten Wertstoff-Container sowie ein Hochgeschwindigkeits-Transportfahrzeug (LoadRunner), das beispielsweise mit einer intelligenten Palette verhandeln und Transporte übernehmen kann.
Neben Bundeskanzlerin Merkel besuchten auch weitere hochrangige Gäste aus Politik und Wirtschaft das Exponat, darunter NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, Bitkom-Präsident Achim Berg, Telekom-Vorstand Claudia Nemat und Thomas Jarzombek, Beauftragter des BMWi für die Digitale Wirtschaft und Start-ups.
Digitale Plattformen und KI gelten als entscheidende Faktoren für die Zukunft der deutschen Wirtschaft. Damit Deutschland eine Führungsrolle in der Silicon Economy einnehmen kann, ist es notwendig, dass offene Konsortien aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenarbeiten, um Technologien, de facto-Standards und neue Geschäftsmodelle schnell zusammenzuführen und zu entwickeln. Diese Herausforderung ist u. a. Thema des diesjährigen Digital-Gipfels mit dem Schwerpunkt „Digitale Plattformen“.
Neue Exponate im Internationalen Maritimen Museum Hamburg
Kooperation mit Hamburg Süd mündet 2021 in einer großen Sonderausstellung zum 150-jährigen Bestehen der Reederei
Nach der Ankündigung der Kooperation der Hamburg Süd und dem Internationalen Maritimen Museum Hamburg (IMMH) für die Erschließung und Präsentation der historischen Sammlung der Hamburg Süd im April 2019 ist es nun soweit – der Einzug der ersten historischen Schiffsmodelle der Hamburg Süd erfolgt per Kran.
Peter Tamm jun. freut sich: „Mit der Übernahme der ersten Schiffsmodelle der legendären CAP ARCONA sowie der CAP POLONIO, geht ein lang gehegter Traum meines Vaters, Peter Tamm sen., in Erfüllung.“
Die CAP Arcona aus dem Jahr 1927 zählt zu den wichtigsten historischen Schiffsmodellen weltweit und wird mit einem Maßstab von 1:37,5 ihren Platz an exponierter Stelle im IMMH erhalten. Genauso wie die CAP Polonio von 1914 mit einem Maßstab von 1:50.
Der Einzug dieser beiden außergewöhnlichen Exponate in das IMMH ist wegen ihrer Größe von knapp fünf einhalb Metern und vier Metern nur mit aufwendigen Kranarbeiten möglich, um das IMMH anschließend um eine Attraktion reicher zu machen.
Nach der CAP Polonio, die erst 1916, nach Ausbruch des Krieges und einem Baustopp Ende 1914, fertiggestellt werden konnte, stand mit 196 Metern Länge, 26 Metern Breite und einem Tiefgang von 8,40 Meter die CAP Arcona der Hamburg Süd im Jahre 1927 an der Spitze der internationalen Südamerika-Fahrt und wurde aus diesem Grunde auch „Königin des Südatlantiks“ genannt.