Im Vorjahr wurden an dem von den Ländern Ober- und Niederösterreich gemeinsam betriebenen Ennshafen deutlich weniger Güter be- und entladen als 2021. Die Umschlagmenge am Container Terminal Enns ist nahezu gleich hoch geblieben. Das teilt die EHG Ennshafen GmbH in ihrem Jahresbericht 2022 mit.
Nach dem Auslaufen eines großvolumigen Projektgeschäfts hat der Ennshafen im Vorjahr nicht an den Spitzenwert aus 2021 anschließen können. Hatte damals der Wasser/Land-Umschlag rund 1,1 Mio. Tonnen ausgemacht, waren es 2022 nur 562.000 Tonnen. Diese Marke liegt auch unter dem langjährigen Durchschnittswert.
Das erste Halbjahr 2022 brachte für die Schifffahrt noch gute Bedingungen. Es wurden vorwiegend die klassischen Güter der Wasserstraße, wie Futtermittel, Getreide, Steine, etc. umgeschlagen, wobei der Russland-Ukraine-Krieg eine Verlagerung der Warenströme bewirkt hat.
Die Schiffstransporte von Osten sind deutlich zurückgegangen, wohingegen eine Tendenz zu den Westhäfen (Rotterdam, Deutschland) festzustellen war. In der zweiten Jahreshälfte traten zeitweise Einschränkungen durch Niederwasser auf, wodurch Schiffe geleichtert oder manche Transporte auf die Bahn verlagert werden mussten.
Eine höhere Nachfrage hat der Ennshafen im Bereich High&Heavy-Umschlag verzeichnet. So fanden zum Beispiel Schiffsverladungen von übergroßen Behältern für eine Brauerei oder von Anlagenteilen für die Raumfahrt statt.
Die First–DDSG Logistics Holding eröffnete das erste Schwimmdock Österreichs, wodurch an den eigenen Schiffen Wartungen und Reparaturen vor Ort durchgeführt werden können. Fixkraft-Futtermittel stellte die Erweiterung der Bio Mischlinie fertig, und Donausäge Rumplmayr nahm im Herbst 2022 mit einem Investitionsvolumen von rund 20 Mio. Euro das neue Pelletswerk in Betrieb.
Der Container Terminal Enns (CTE) war 2022 mit einem Jahresumschlag von 457.500 TEU nahezu gleich hoch ausgelastet wie 2021 (456.000 TEU). Durch die große Verfügbarkeit von Abstellflächen am Terminal konnten beachtliche Containermengen für die Wirtschaft und Reedereien zwischengelagert und bei Bedarf kurzfristig abgerufen werden. Die hochfrequenten Zugsverkehre zu den Seehäfen wurden weiter ausgebaut und um die Relation zum Hafen Rijeka erweitert.
Die Infrastruktur im Ennshafen wird zunehmend digital. So wurde das Projekt der digitalen Erfassung der Umschlagdaten softwareseitig umgesetzt und geht Anfang 2023 in den Testbetrieb. Durch einen gezielten Informations- und Datenaustausch soll die Zusammenarbeit mit den Umschlagbetrieben in Zukunft noch effizienter werden.