Die mittelständische Logistikgruppe Transco feierte am 16. September die offizielle Eröffnung des erweiterten und modernisierten Hauptsitzes in Singen am Hohentwiel. Unter den 100 Gästen war Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, die baden-württembergische Landesministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau.
Transco hatte vor drei Jahren die Firmenzentrale des Unternehmens und die Verkehrsdrehscheibe von Konstanz nach Singen verlegt. Die Speditionsanlage in Singen wurde mit einem Aufwand von 5 Mio. Euro modernisiert und erweitert, unter anderem erhielt das Verwaltungsgebäude zwei zusätzliche Stockwerke.
Der Standort Singen ist verkehrstechnisch besser erschlossen als Konstanz, lässt weiteres Wachstum zu und ist außerdem näher am Logistikstandort Gottmadingen gelegen. Dort betreibt Transco mit 65.000 m² die größte Logistikanlage im Bodenseeraum und lagert unter anderem für einen Automobilzulieferer eine Million Felgen ein. Durch die Verlagerung der Verkehrsdrehscheibe von Konstanz nach Singen entfällt zudem die Notwendigkeit, jährlich 11.000 Tonnen Ware im Shuttleverkehr über die belastete B33 zu transportieren.
Transco beschäftigt am Standort Singen rund 200 Personen. In der gesamten mittelständischen Gruppe sind 550 Mitarbeitende tätig. Singen ist einerseits Sitz der Verwaltung für die 20 Niederlassungen und Beteiligungsgesellschaften in acht Ländern und andererseits die wichtigste Verkehrsdrehscheibe. 2015 erzielte die Transco-Gruppe einen Umsatz von 110 Mio. Euro und führte davon, wie der geschäftsführender Gesellschafter Christian Bücheler bei der Feierstunde betonte, „gut 2 Mio. Euro an Maut und 3 Mio. Euro an Mineralölsteuer ab.“
Mit 25 täglichen Abfahrten ab Singen ist Transco besonders stark bei den Italien-Verkehren. Dabei erfolgt die Alpenquerung überwiegenden Teil als Bahnverladung. Zweitwichtigste Destination im internationalen Verkehr ist Großbritannien, einen weiteren Schwerpunkt setzt das Unternehmen auf Osteuropa. Im Nahverkehr deckt Transco die gesamte deutsche und Schweizer Bodenseeregion ab.
Neben herkömmlichen speditionellen Leistungen bietet Transco seit 25 Jahren auch Leistungen als Pharmaspedition an. Die in Ludwigsfelde bei Berlin ansässige Beteiligungsgesellschaft Transco Berlin-Brandenburg hat sich auf Pharmatransporte nach Osteuropa spezialisiert und führt mit eigenem Equipment Pharmatransporte bis nach Kasachstan und in die Mongolei durch. Die Sendungen sind temperaturüberwacht, die Fahrzeuge mit diversen technischen Systemen zum Schutz vor Diebstahl und Warenmanipulation ausgestattet.
Als Ergebnis der von der EU gegenüber Russland verhängten Finanzsanktionen war dieses Geschäft schwierig geworden. Transco plant daher, im Landverkehr in neue Märkte wie den Iran einzutreten und zusätzlich die Luftfrachtaktivitäten in der Pharmaspedition auszubauen.