Eine verbesserte Infrastruktur für Verkehrskontrollen, zusätzliche Schwerpunktkontrollen seitens der Polizei und ausgedehnte technische Kontrollen: „Nur so können die Sicherheit auf Tirols Straßen und die Flüssigkeit des Verkehrs bestmöglich gewährleistet werden“, betonte LH Günther Platter bei der Präsentation des „Kontrollpakets Schwerverkehr“.
In diesem Zusammenhang hat die Landesregierung am 18. Jänner den Ankauf von sechs Stück Radlastwaagen für mobile Lkw-Kontrollen, die Planung und Errichtung einer Lkw-Dosierung an der B 179 Fernpasstraße (in Fahrtrichtung Süden an der Kontrollstelle Musau), den Ankauf eines Containers zur Verbesserung der Infrastruktur beim Verkehrskontrollplatz an der B 179 Nassereith, die Planung zusätzlicher technischer Kontrollen in Zusammenarbeit mit der Polizei Tirol und die Intensivierung der technischen Unterwegskontrollen in Zusammenarbeit mit der Asfinag angekündigt.
Dazu kommen folgende Kontrollschwerpunkte seitens der Tiroler Polizei:
- Einrichtung einer Schwerverkehrskontrollgruppe Reutte/Imst mit 1. Februar 2019 zur Intensivierung der Schwerverkehrskontrollen auf der Fernpassstrecke (bezirksübergreifende Koordination unter Federführung BPK Reutte, täglich mehrstündige Einsätze auf der B179, primär Kontrollstelle Musau und Kontrollpunkt Nassereith, aber auch auf der B 189, Unterstützung durch Landesverkehrsabteilung, Prüfzug, Techniker)
- Dosierung des Schwerverkehrs auf der A12 in Kufstein-Nord an gezielt vom Land Tirol festgelegten Tagen, an denen infolge Verkehrsüberlastungen die Verkehrs- und Versorgungssicherheit innerhalb Tirols gefährdet sind (17 Dosiertage im 1. Halbjahr 2019)
- Kontrolle der Einhaltung von Sonderfahrverboten an Reise-Samstagen im Winter und Sommer auf der A12 und A13 (Jänner/Februar/März bzw. Juli/August)
- Gemeinsame Einsätze mit der Finanzpolizei zur Aufdeckung von Fällen des Sozial- und Lohndumpings (120 Einsatztage, in allen Bezirken Tirols)
- Gemeinsame Kontrolleinsätze mit dem Technischen Prüfzug der Asfinag (mind. 114 Einsatztage) und den Technikern der Landes (mind.170 Einsatztage)
- Verstärkte Einsätze auf den sechs Verkehrskontrollplätzen Tirols; Überwachung der Einhaltung zahlreicher Spezialbestimmungen (Brenner / Radfeld / Kundl / Musau / Nauders / Leisach)
- Sonderschwerpunkt Klein-Lkw auf Autobahnen und Landesstraßen (konzentrierte Einsätze plus täglicher Streifendienst)
- Sondereinsätze zu den Sektoralen Fahrverbot auf Landesstraßen (täglich)
- Schwerpunktkontrollen Gefahrgutverkehr (täglich)
- Überwachungsschwerpunkte betreffend Lkw-Überholverbote auf der A12 und A13, Einhaltung der Nachtfahrgeschwindigkeit auf A12 und A13, Einhaltung der Lenk- und Ruhezeitbestimmungen/EU-Sozialvorschriften sowie die Verbringung der Wochenruhe außerhalb von Lkw (konzentrierte Einsätze plus täglicher Streifendienst)
Als eine wesentliche Sicherheitsgefährdung sehen die Experten des Landes und der Polizei „Pulkbildungen“ entlang der Fernpassstrecke: Dabei kommt es immer häufiger zu gefährlichen Verkehrssituationen in Zusammenhang mit teils langsamer fahrenden Lkw. „Eine Dosieranlage bei der Kontrollstelle Musau soll den Lkw-Verkehr mittels Verkehrslichtsignalanlage entzerren und dadurch gefährliche Momente verringern. Durch diese Maßnahme erhöhen wir die Sicherheit und Flüssigkeit auf diesem Streckenabschnitt“, erläuterte LHStvin Ingrid Felipe die Pläne. Getestet wird die Lkw-Dosierung an einigen Pilottagen, 150.000 Euro sind für die Planung und Umsetzung vorgesehen.
Das Bundesland Tirol verfügt im Vergleich mit den anderen Bundesländern über das dichteste Kontrollnetz mit sechs voll ausgestatteten Verkehrskontrollplätzen (A13 Brenner, A12 Radfeld, A12 Kundl, B 179 Musau, B 180 Nauders und B 100 Leisach) sowie verschiedenen zusätzlichen Kontrollflächen entlang wichtiger Landesstraßen. (B 177 Scharnitz, B 187 Ehrwald, B 178 Going, B 178 Itter, B 173 Schwoich, B 179 Nassereith und B 181 Achenwald).
„Bei den Kontrollen der Polizei geht es immer um den Fahrer, die Fahrt und das Fahrzeug. Überprüft werden deshalb die Fahrtüchtigkeit des Lenkers, die Einhaltung der EU-Sozialvorschriften, die erforderlichen Lenkberechtigungen und EU-Lizenzen, aber auch die Beachtung sektoraler Fahrverbote, Wochenend-, Sonderfahr- und Nachtfahrverbote bzw. der gesamte technische Zustand des Fahrzeuges“, so der Leiter der Verkehrspolizei Markus Widmann. Besonderes Augenmerk wird auf die Einhaltung der Lkw-Abstände, das Überholverbot und die Tag- bzw. Nachtfahrgeschwindigkeit gelegt. Die gemeinsamen Einsätze mit der Finanzpolizei sollen das Sozial- und Lohndumping im Güterverkehr bekämpfen.