Die nach wie vor große Bedeutung des Einzelwagenverkehrs dämpft den Wettbewerb der Güterbahnen in Österreich
Österreich ist im Personenverkehr erstmals Bahn-Land Nummer 1 in der EU. Das geht aus dem 3. Europäischen Monitoring Report der unabhängigen europäischen Schienenregulierungsbehörden (IRG-Rail) hervor, den die österreichische Schienen-Control am 9. April präsentiert hat.
Demnach legte 2013 jede Österreicherin und jeder Österreicher statistisch betrachtet 1.425 Kilometer mit der Bahn zurück – das waren um 94 Kilometer mehr als im Jahr davor. Österreich übernahm damit vor Frankreich zum ersten Mal die Führung im Ranking. Im Vergleich zum europäischen Durchschnitt von 978 Kilometern pro Fahrgast und Jahr fuhren die Österreicherinnen und Österreicher sogar um 45 Prozent mehr mit der Bahn.
Der Eisenbahngüterverkehr ist von 2012 auf 2013 in den untersuchten Ländern weitgehend stabil geblieben. In Österreich ist das Güterverkehrsaufkommen in der zweiten Jahreshälfte 2013 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres davor um fünf Prozent gestiegen. Relativ zur Landesgröße zählt Österreich auch im Güteverkehr nach wie vor zu den Ländern mit dem höchsten Schienenanteil. Selbst in absoluten Zahlen wurden in Österreich mit über 21 Mrd. Nettotonnenkilometern mehr Güter auf der Schiene transportiert als in den meisten anderen europäischen Ländern. Nur Deutschland, Polen und Frankreich verzeichneten zuletzt eine höhere absolute Schienentransportleistung.
Bei der Anzahl der privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen ist in den meisten europäischen Ländern seit 2011 ein kontinuierlicher Zuwachs zu verzeichnen. In Österreich ist die Zahl der Eisenbahnverkehrsunternehmen in den letzten drei Jahren von 27 auf 33 gestiegen. Damit liegt Österreich gemessen an der Größe des Landes im europäischen Spitzenfeld. Neben Österreich ist die Anzahl der privaten Eisenbahnunternehmen auch in Belgien, Frankreich und Ungarn angestiegen.
Im europäischen Güterverkehr erhöhte sich der durchschnittliche Marktanteil der Privatbahnen im Jahr 2013 um 3,5 Prozentpunkte auf 32 Prozent. Auch in Österreich sind die Marktanteile der privaten Anbieter im Schienengüterverkehr gestiegen, mit 19,3 Prozent liegen sie aber deutlich unter dem Durchschnitt.
„In Österreich spielt der Einzelwagenverkehr nach wie vor eine große Rolle. Dadurch gibt es systembedingt weniger Wettbewerb als in anderen europäischen Ländern. Dennoch ist in Österreich der Marktanteil der privaten Güterverkehrsunternehmen seit 2011 insgesamt um rund ein Drittel angestiegen. Nachdem das letztendlich ein besseres Angebot für die Auftraggeber bedeutet, ist dieser Anstieg aus Wettbewerbssicht sehr erfreulich", erklärte Maria-Theresia Röhsler, Geschäftsführerin der Schienen-Control GmbH die Entwicklung.
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