Smart Mobility, gestützt auf eine dynamische Logistik

Die KSR Group ist laut eigenen Angaben einer der größten Anbieter von eigenen und herstellerneutralen Mobilitätslösungen in Europa. Soeben wurde für die Umsetzung der ambitionierten Wachstumsstrategie das globale Ersatzteillager in Krems-Gedersdorf ausgebaut. Damit ist man auch für das wachsende B2C-Geschäft gerüstet.

Smart Mobility, gestützt  auf eine dynamische Logistik Bild: Der Name der KSR Group steht für ein dynamisches Familienunternehmen mit Kremser Wurzeln.

GEDERSDORF. Alles wirkt so ruhig und friedlich am Firmensitz der KSR Group GmbH in Krems-Gedersdorf. Dabei geht bei dem zur Gruppe der größten herstellerunabhängigen Zweiradimporteure in Europa zählenden Familienunternehmen mit einer mehr als 100-jährigen Tradition die Post ab. Im Geschäftsjahr 2019 steigt der Umsatz voraussichtlich um 50 Prozent und erreicht erstmals die Marke von 100 Mio. Euro. Für 2020 setzt sich das Management erneut ein Plus im zweistelligen Prozentbereich zum Ziel. Maßgeblich dazu beitragen sollen die sechs Niederlassungen im europäischen Ausland, der Ausbau der Aktivitäten im B2C-Handel und die forcierte Vermarktung der Produkte im boomenden Segment der E-Scooter.

Natürlich erfordere das auch die Schaffung der entsprechenden Strukturen, bemerkt Pressesprecher Christian Osanger. Dafür benötigt die KSR Group in den kommenden Monaten zusätzliche Mitarbeitende, darunter auch Disponenten in der Logistikabteilung. Das globale Ersatzteil-Zentrallager in Gedersdorf wurde gerade mit einer beträchtlichen Investition um 1.700 m² Lagerfläche und ein rund 240 m² großes Design- und Entwicklungsgebäude erweitert. Hier finden jetzt bis zu 7.000 Europaletten Platz, werden etwa 1,6 Mio. Artikelnummern bevorratet und gelangen jährlich rund 600.000 Lieferungen zu mehr als 8.000 Händler- und Servicebetrieben in Europa zur Abfertigung. Die Versandabwicklung in maximal 48 Stunden Laufzeit erledigen die KEP-Spezialisten GLS Austria und DHL Express. Große Ersatzteile werden per Stückgut verschickt.

„Die breite Risikostreuung ist unser Credo“, sagt Christian Osanger unter Bezugnahme auf die mehr als 2.000 Händlerpartner für den Verkauf der Konzern- und Fremdmarken der KSR Group. Sie alle kommen in den Genuss eines schnellen Lieferservice, gestützt auf elf Lagerstandorte in Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien, die von externen Dienstleistern als Partner für die drei zuletzt genannten Länder bewirtschaftet werden. Von ihnen erwartet Jutta Hofstätter, Department Manager Purchase and Logistics, einen zuverlässigen und flexiblen Service mitsamt einer zeitgemäßen IT-Unterstützung als Garant für ein hohes Maß der Transparenz entlang der gesamten Logistikkette. Honoriert wird das mit langen und stabilen Geschäftsbeziehungen.

Die KSR Group ist in drei Bereichen tätig. Der Import und Export von Fahrzeugen der Konzernmarken Brixton Motorcycles, Lambretta, KSR Moto, Malaguti, A-TO gewinnt zusehends an Relevanz. Zweites Standbein sind die Vertriebsaktivitäten für renommierte Hersteller von Mobilitätslösungen im europäischen Raum, wie zum Beispiel für NIU, Royal Enfield, Benelli oder CFMoto. Hinzu kommt das Sourcing von Konsumgütern aus den Segmenten Haushalt, Wellness, Gardening und Mobility im Auftrag von namhaften Handelsketten. In der Gesamtbetrachtung verkauft das niederösterreichische Familienunternehmen mehr als 60.000 Fahrzeuge im Jahr, deren Herstellung zu 98 Prozent in Asien erfolgt. Die überwiegende Mehrzahl der Artikel kommt aus China, gefolgt von Indien, Taiwan und Vietnam.

Für die Auswahl der Produktionspartner und die laufenden Qualitätskontrollen im Fernen Osten kooperiert die KSR Group mit einem 60-köpfigen Team, verteilt auf vier Bürostandorte in China. Diese Spezialisten arbeiten eng mit den 170 KSR Beschäftigten in Europa zusammen, wovon 130 Personen in der Firmenzentrale in Gedersdorf im Bezirk Krems Land tätig sind. Hinzu kommen die Partnerschaften mit den Dienstleistern aus dem Kreis der internationalen Speditionen für die Abwicklung der Seefracht-Importe zu den einzelnen Lagerstandorten in Europa. Im Geschäftsjahr 2019 werden rund 2.400 TEU und ein nicht näher beziffertes LCL-Aufkommen (in erster Linie Ersatzteile) im Auftrag der KSR Group nach Europa verschifft. Davon nutzt der Großteil der Containersendungen den Leitungsweg von Ningbo in China über den Hafen Hamburg.

Am Logistiker Kühne + Nagel schätzt die KSR Group die laufende Unterstützung bei der Optimierung der Seefracht-Logistikketten. „Das ist bei uns ein kontinuierlicher Prozess“, bemerkt Jutta Hofstätter. Gerade laufe ein Programm zur gezielteren länderreinen Konsolidierung der unterschiedlichen Produktgruppen. Davon erwarte man sich noch besser ausgelastete Container. Mindestens ebenso hohe Relevanz besitzen für sie die termingetreue Bereitstellung der Leercontainer durch die Speditionen und deren garantierte Verschiffung durch die Reedereien. Speziell bei den Sonderaktionen der großen Handelsketten wären diesbezügliche Unzulänglichkeiten fatal. Dann blieben als Alternative die Bahntransporte entlang der „Kontinentalen Seidenstraße“. Das erachten die Verantwortlichen nach ersten Testversuchen als eine gut funktionierende aber noch zu teure Option, die ihnen im Ernstfall aber immer noch lieber ist als die Beschaffungslogistik per Luftfracht.

JOACHIM HORVATH

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