Für Quehenberger Logistics ist das Geschäftsjahr 2017 bis auf eine Ausnahme sehr positiv verlaufen. Nur das als Q Logistics firmierende und mit dem Betrieb des größten Stückgutnetzes in Österreich befasste Joint Venture mit den ÖBB ist weit hinter den Erwartungen geblieben.
Hier wurden im vergangenen Jahr zahlreiche Integrationsschritte bei den Standorten, den Leistungen und in der Kundenwelt gesetzt. Die umfangreichen Maßnahmen mitten in der Hochkonjunktur seien schwierig zu bewältigen gewesen. Man habe die unterschiedlichen Kulturen und Prozesswelten unterschätzt, wodurch die Neuausrichtung des neuen Unternehmens länger dauere als geplant, sagte Christian Fürstaller, CEO Quehenberger Logistics, bei einer Pressekonferenz in Wien
Mit den neuen Geschäftsführern Anna-Theresa Korbutt und Josef Berner soll Q Logistics in der ersten Jahreshälfte entscheidende Fortschritte machen, damit das Unternehmen seine Marktstellung auch operativ voll ausschöpfen kann. Als Ziel für 2018 nannte Christian Fürstaller die drastische Reduzierung der Verluste auf einen niedrigen einstelligen Euro Millionenbetrag, und 2019 soll der Turnaround gelingen. Für 2017 weist Q Logistics bei 260 Mio. Euro Umsatz ein nicht näher beziffertes Minus in zweistelliger Euro Millionenhöhe aus.
Das Geschäft von Quehenberger Logistics hat sich 2017 stark entwickelt: Von 488 Mio. Euro Gesamtumsatz 2016 wanderten 90 Mio. Euro in das Joint Venture Q Logistics. Nach 398 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum wurden 2017 entsprechend Erlöse in Höhe 450 Mio. Euro organisch erwirtschaftet. Das ist eine Steigerung um 13 Prozent.
Wachstumstreiber waren das Geschäftsfeld Direct FTL/LTL, die komplexen Retailservices sowie die Kontraktlogistik in Osteuropa – insbesondere in Rumänien, Kroatien und Slowakei. Quehenberger Air + Ocean verbesserte sich im Jahresvergleich um 30 Prozent auf 36 Mio. Euro Umsatz und hat mit aktuell 42 Mitarbeitenden 24.000 TEU Seefracht spediert.
Am stärksten sei Quehenberger Logistics in Osteuropa gewachsen, wo das Unternehmen in mehreren Ländern bereits zu den Marktführern zähle. Das gaben die Eigentümer, CEO Christian Fürstaller und CFO Rodolphe Schoettel, am 10. April in Wien bekannt. 2018 soll das Standortnetz im Osten weiter wachsen. Zu diesem Zweck wurde im März 2018 ein eigener Standort in Almaty (Kasachstan) eröffnet. bis 2020 plant Quehenberger die weitgehend durchgängige Digitalisierung des Unternehmens.
Durch den Wachstumskurs der vergangenen Jahre hat sich Quehenberger Logistics eine führende Stellung in mehreren Märkten Zentral- und Osteuropas aufgebaut. Vor allem internationale Konzerne aus den Branchen Automotive, Reifen, Fashion, FMCG und Retail setzen auf das Netzwerk des Unternehmens in der Region, um dort leistungsfähige Logistiklösungen aufbauen zu können.
Um auch die Air + Ocean Aktivitäten in Osteuropa ausbauen zu können, wurde im rumänischen Constanza ein Hafenbüro eröffnet, das die bestehenden Standorte in Hamburg, Koper, Rijeka, Odessa und St. Petersburg ergänzt. Neue Services sowie maßgefertigte Kundenlösungen haben sich dem Vernehmen nach bestens bewährt. Zum Beispiel werden mit dem neuen Service Q Air Aerospace die hoch spezifischen Anforderungen der Luftfahrtindustrie bedient. Für die Produkte Q Air Pharma und Q Ocean Pharma wurde die Zertifizierung Good Distribution Practise (GDP) erfolgreich abgeschlossen.
Quehenberger Logistics ist ein Full-Service-Logistics Provider und Spezialist für ganzheitliche Branchenlösungen für Industrie und Handel mit Schwerpunkt Zentral- und Osteuropa. Das eigentümergeführte, mittelständische Unternehmen mit Sitz in Straßwalchen bei Salzburg beschäftigt 2.900 Mitarbeitende an 85 Standorten in 18 Ländern.