Das niederländische Unternehmen Port-Liner nimmt den Bau von vollständig elektrisch angetriebenen Frachtschiffen für Einsätze auf der Wasserstraße in Angriff. Das erste Schiff soll im August dieses Jahres betriebsbereit sein. Das Tilburger Logistikunternehmen GVT Group wird diese „Teslas“ der Binnenschifffahrt auf der Strecke zwischen dem Gewerbegebiet Vossenberg-West und dem Rotterdamer Hafen einsetzen.
Der Entwurf für die elektrischen Binnenschiffe stammt von Frank Laupman vom Unternehmen Omega Architects im niederländischen Druten, das vor allem für seine Luxusyachten bekannt ist. Es geht um Containerschiffe mit 110 Meter Länge und 11,40 Meter Breite, die vollständig elektrisch mit Akkus betrieben werden. Die Betriebsdauer beträgt 34 Stunden.
Da die Akkus selbst auch wieder in Containern stehen, ist es möglich, das betreffend Behältnis im Hafen gegen einen Container mit geladenen Akkus auszutauschen, ein Geschwindigkeitsvorteil gegenüber dem Aufladen der Akkus.
Nach Angaben des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft können die Schiffe durch den Elektroantrieb 8 Prozent mehr Volumen transportieren als vergleichbare Modelle mit Dieselantrieb. Der Grund liegt vor allem darin, dass der Elektromotor im Gegensatz zu einem Dieselmotor keinen Maschinenraum benötigt, sodass mehr Platz für Ladung bereitsteht.
Port-Liner wird in den nächsten Jahren insgesamt 15 elektrisch angetriebene und somit emissions- und geräuschlose Binnenschiffe für Einsätze in den Niederlanden und in Belgien realisieren. Für die Entwicklung und den Bau von sechs großen elektrischen Binnenschiffen erhält das Unternehmen EU-Fördermittel in Höhe von 7 Mio. Euro, wie das niederländische Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft im Dezember bekanntgab. Die zugesagten Finanzmittel stammen aus dem Förderprogramm Connecting Europe Facility, das für nachhaltige, grenzüberschreitende Projekte im Bereich der Infrastruktur oder des Transports bestimmt ist.