Österreichische Megainvestition im Hafen Antwerpen

Borealis baut im größten Chemiecluster Europas eine neue Propandehydrierungsanlage; Oiltanking Antwerp Gas Terminal wird Logistikpartner

Österreichische Megainvestition im Hafen Antwerpen

Der österreichische Petrochemiekonzern Borealis errichtet am bestehenden Standort in Kallo im Antwerpener Hafengebiet eine neue Produktionsanlage. Die Propandehydrieranlage (PDH) soll in der ersten Hälfte das Jahres 2022 mit der modernstenTechnologie in Bezug auf nachhaltige Produktion und Energieeffizienz nutzen in Betrieb gehen, gab das Unternehmen am 6. Oktober offiziell bekannt. Propylen kann zur Herstellung von Polypropylen verwendet werden, ein Kunststoff mit vielen Anwendungsmöglichkeiten wie zum Beispiel in der Automobilindustrie.

Die Megainvestition wird eine geplante Produktionskapazität von 750.000 Tonnen Propylen pro Jahr ermöglichen und damit eine der größten und effizientesten Anlagen der Welt sein. Der Standort von Borealis Kallo wurde aufgrund seiner hervorragenden logistischen Position, der Erfahrung in der Produktion und im Umgang mit Propylen, sowie der Synergien mit der bestehenden PDH-Anlage ausgewählt.

Oiltanking Antwerp Gas Terminal übernimmt die Rolle als langfristiger Logistikpartner für den Umschlag des Propylens und des Rohstoffes Propan und investiert dafür in einen neuen Propanspeicher mit 135.000 m³ Kapazität. Der Wasserstoff, der ein Nebenprodukt des Dehydrierungsprozesses ist, wird im Rahmen eines langfristigen Vertrages an den Abnehmer Air Liquide verkauft.

„Diese wichtige Investition in unsere europäischen Vermögenswerte unterstützt unsere Strategie, ein führender Anbieter von innovativen Polypropylen-Lösungen und Propylen für unsere Kunden in Europa zu bleiben. Darüber hinaus prüfen wir derzeit die Durchführbarkeit verschiedener Kapazitätssteigerungen für Polypropylen auf der Grundlage dieser zusätzlichen Propylenkapazität“, erläutert Alfred Stern, Chief Executive von Borealis, in einer Pressemitteilung.

Vor weniger als einem Monat gab Sea-Mol, ein Joint Venture von Mol Chemical Tankers und Sea-Invest, bekannt, dass  Antwerpen für den Bau eines Tanklagers mit einer Investition von 300 bis 400 Mio. Euro ausgewählt wurde.

„Nach der jüngsten Ankündigung von Sea-Mol bestätigt auch die Entscheidung eines führenden Unternehmens wie Borealis, dass wir als das größte Chemie-Cluster in Europa eine starke Anziehungskraft für internationale Investoren haben. Die Megainvestition kann diese Position nur stärken und somit einen wesentlichen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft unseres Hafens leisten“, erklärt Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority.

Port Alderman Marc Van Peel dazu: „Dank unserer Innovationskraft und unseres lokalen Know-hows spielt der Hafen Antwerpen seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle in der Petrochemie-Industrie. Mit dieser Neuinvestition wird dieses historische Interesse erneut gestärkt und gefestigt.“

Borealis ist ein führender Anbieter innovativer Lösungen in den Bereichen Polyolefine, Basischemikalien und Düngemittel. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Wien beschäftigt derzeit rund 6.600 Mitarbeiter und ist in über 120 Ländern tätig. Borealis erzielte 2017 einen Umsatz von 7,5 Mrd. Euro.

Mubadala hält über seine Holdinggesellschaft 64 Prozent an der Gesellschaft, die restlichen 36 Prozent gehören der österreichischen OMV, einer integrierten, internationalen Öl- und Gasgesellschaft. Borealis bietet Kunden in aller Welt in Zusammenarbeit mit Borouge, einem Joint Venture mit der Abu Dhabi National Oil Company, umfassende petrochemische Dienstleistungen und Produkte. 

www.borealisgroup.com; www.portofantwerp.com 

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