Kaliningrad: Neues Terminal für transeurasischen Verkehr

UTLC ERA wickelt erstes Zugpaar ab; das Hub soll sich auf Export- und Importtransporte sowie auf den Umschlag von Transitcontainern zwischen Asien und Europa spezialisieren.

Kaliningrad: Neues Terminal für transeurasischen Verkehr Bild: UTLC

Zu Montatsbeginn wurde im Gebiet Kaliningrad in der Stadt Tschernjachowsk nahe der russisch-polnischen Grenze das neue Transport- und Logistikzentrum „Ost-West“ eröffnet. Das neue Bahnterminal hat eine jährliche Abfertigungskapazität von 450.000 TEU. Das Transport- und Logistikunternehmen UTLC ERA hat als erstes das neue Hub getestet.

Der Ausbau der Transport- und Logistikkapazitäten im Gebiet Kaliningrad schafft zusätzliche Alternativen für den Bahnverkehr zwischen Europa und China. Das neue Terminal ermöglicht flexibles Handeln der Schienenlogistiker auf der Neuen Seidenstraße. Insgesamt wurden 2020 über Kaliningrad etwa acht Prozent aller Bahntransporte zwischen Europa und China abgewickelt. Im Jahr 2019 waren es drei Prozent.  

Das neue Transport- und Logistikterminal „Ost-West“ wurde 2020 auf der Grundlage einer Vereinbarung zwischen dem russischen Verkehrsministerium, RZD und der Regierung der Region Kaliningrad über die Umsetzung des russischen föderalen Projekts „Transport- und Logistikzentren“ geschaffen. Das Hub soll sich auf Export- und Importtransporte sowie auf den Umschlag von Transitcontainern zwischen Asien und Europa spezialisieren. Mittelfristig soll er zu einem der wichtigsten Verkehrsknoten an der Neuen Seidenstraße werden.

Das neue Bahnterminal soll den Zugverkehr von UTLC ERA auf der Strecke China–Europа–China unterstützen. Das Unternehmen beabsichtigt, wöchentlich bis zu zwei Zugpaare im Terminal abzufertigen. In Tschernjachowsk werden die Container von der Breitspur (1520 mm) auf die europäische Spur (1435 mm) umgeladen und an ihren Bestimmungsort weitergeleitet. Die unmittelbare Nähe des Terminals zum Grenzübergang Zheleznodorozhny auf russischer und Skandava auf polnischer Seite wird einen verstärkten Transit nach Europa ermöglichen. Das gilt besonders dann, wenn andere Kontrollpunkte, insbesondere die belarussisch-polnischen, ihre Kapazitätsgrenze erreichen.

Zur Eröffnung des neuen Terminals betonte Alexey Grom, Generaldirektor von UTLC ERA, besonders den Faktor Geschwindigkeit, der an Bedeutung gewinne. Dabei ginge es nicht nur um die Zuggeschwindigkeit, sondern auch um die Geschwindigkeit, mit der Entscheidungen getroffen würden, die dazu dienten, den Transitverkehr an neue Destinationen anzupassen und neue Technologien auf der Schiene anzuwenden. 

 Die Aktiengesellschaft „United Transport and Logistics Company – Eurasian Rail Alliance“ (Vereinigte Verkehrs- und Logistikgesellschaft – die Eurasische Eisenbahnallianz, oder kurz UTLC ERA) ist Dienstleister für Containertransporte auf der Schiene zwischen Europa und China und vice versa. Gegründet wurde die Gesellschaft auf paritätischer Grundlage durch die Russischen Eisenbahnen RZD, die Weißrussische Eisenbahn sowie die Kasachische Eisenbahngesellschaft. Das Unternehmen transportiert über Russland, Kasachstan und Belarus auf der Breitspurbahn 1520 fast 90 Prozent der Transitfrachtgüter als Teil regulärer Containerzüge zwischen China und Europa. 2020 betrug das Transportvolumen der UTLC ERA 547.000 TEU, was einen Anstieg um 60 Prozent gegenüber 2019 bedeutet. In den ersten sechs Monaten 2021 wurden 200.200 TEU Richtung Europa transportiert, das sind 42 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

 https://utlc.com

Werbung