Am 20. und 21. April 2017 findet unter österreichischem Vorsitz die Tagung der Generaldirektoren der Zollverwaltungen der Europa-Region der Weltzollorganisation (WZO) in Wien statt. Grundsätzliche Fragen zu einer richtungsweisenden Initiative, die das Bundesministerium für Finanzen (BMF) hinsichtlich Zollabwicklungen angestoßen hat, sollen im Rahmen des Treffens erörtert werden.
Das Engagement des BMF in Sachen vernetzter elektronischer Zollverfahren zielt in Ergänzung der politischen Ziele der OSZE für Europa und Teile Asiens auf eine Beschleunigung des Handels sowie höhere Betrugssicherheit ab. Schritt für Schritt sollen sich so in einem Zeitraum von fünf Jahren interessierte Länder vernetzen.
Als Vorbild dient ein derzeit schon unter den Mitgliedstaaten der EU mit der Schweiz, Norwegen, Island, der Türkei und Serbien als externen Partnern angewandtes Verfahren. Der jährliche weltweite Logistikreport der Weltbank „Connecting to compete“ bestätigt, dass die Effizienz und Qualität der Zollabwicklungen einen wesentlichen Faktor für das Wirtschaftswachstum eines Landes oder einer Region darstellt.
„Österreich hatte immer schon eine Brückenfunktion zwischen Norden und Süden wie zwischen Westen und Osten“, begrüßt Finanzminister Schelling die Initiative des österreichischen Zolls und führt weiter aus: „Die Zollverwaltungen sind wichtige Manager des internationalen Handels – sie stellen sicher, dass der Warenfluss rasch und sicher unter Einhaltung bestimmter Regeln des öffentlichen Interesses funktioniert.“
Österreich hat derzeit nicht nur den Vorsitz in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), sondern – vertreten durch das BMF beziehungsweise die österreichische Zollverwaltung – auch in der sogenannten Europa-Region der Weltzollorganisation. Die 53 Mitgliedstaaten dieser Region sind fast deckungsgleich mit jenen der OSZE.
Die WZO-Europaregion umfasst neben den EU-Ländern, allen Nachfolgestaaten der ehemaligen UDSSR und allen südosteuropäischen Staaten auch die Türkei, Norwegen, Island und die Schweiz.