Multinaut: 30 Jahre Logistik auf der Donau

Der Wiener Binnenschifffahrtsspezialist wickelt seit 1995 Westverkehre von Österreich, Ungarn und der Slowakei zum Rhein und in die ARA-Häfen ab.

Multinaut: 30 Jahre Logistik auf der Donau Bild: Multinaut

Die heuer 30 Jahre alt gewordene Multinaut Donaulogistik GmbH mit Sitz am Wiener Handelskai kann man im übertragenen Sinn als ein Kind des im September 1992 eröffneten Main-Donau-Kanals bezeichnen. Denn zeit seines Bestehens ist das 1995 aus der Taufe gehobene Unternehmen auf Westverkehre von Österreich, Ungarn und der Slowakei zum Rhein und in die ARA-Häfen spezialisiert.

2024 hat Multinaut Donaulogistik rund 700.000 Tonnen Güter auf dem Strom befördert. „Die Menschheit kann heute ins Weltall fliegen. Aber es ist noch immer schwierig, kontinuierlich die Wasserstände auf der Donau drei Tage im Voraus präzise vorauszusagen“, bemängelt Peter Jedlicka, Eigentümer und Geschäftsführer des Binnenschifffahrtslogistikers.

Teilweise stellt das vierköpfige Team der Multinaut Donaulogistik eigene Prognosen an, damit der effiziente Einsatz der ganzjährig gecharterten Flotte von 12 Motorgüterschiffen mit Kapazitäten für 800 bis 2.000 Tonnen Zuladung gewährleistet ist. „Je länger wir das mit digitaler Unterstützung tun, umso mehr fruchten unsere Bemühungen“, stellt Peter Jedlicka fest.

Für ihn hat sich die Zuverlässigkeit der Donaulogistik in den letzten zwei Jahrzehnten stark verbessert. Er berichtet von Binnenschiffen, die in Fahrplänen fahren und auf jeden Fall taggenau an den Ladestellen und Zielorten eintreffen.

Dafür sorgten unter anderem die in den letzten zwei Jahren sehr stabilen Wasserstände, flankiert von Maßnahmen zur Verbesserung und Stabilisierung der Fahrwasserverhältnisse sowie zur Ertüchtigung der Binnenhäfen. Das geschehe noch nicht in allen Ländern entlang der Wasserstraße in der notwendigen Konsequenz, bemerkt Peter Jedlicka. Speziell die deutsche Donau bleibt für sein Team unberechenbar.

In den Binnenhäfen beobachtet Multinaut Donaulogistik teilweise umfangreiche Investitionen in Maßnahmen zur Stärkung der Position als trimodale Logistikstandorte. Dazu zählen neben Landstromanlagen zur Dekarbonisierung der Schiffsliegezeiten auch Projekte für den Hochwasserschutz.

Zuletzt stand im Hafen Linz der Bau des Hafentors auf dem Programm. Zwei große Stahlkonstruktionen mit 170 und 200 Tonnen Stückgewicht wurden dafür in Derince (Türkei) gebaut. Ihren Transport vom Hafen Constanza nach Oberösterreich hat Multinaut Donaulogistik im Aufrag der TransOcean Shipping Transportagentur in Wien durchgeführt. Der Zeitdruck war enorm, doch es hat alles funktioniert.

Die Ukraine überschwemmt Europa seit geraumer Zeit mit Billigprodukten, die hauptsächlich per Bahn oder auf dem Seeweg transportiert werden. „Das spüren unsere Kunden aus dem Kreis der internationalen Handelshäuser in Ungarn, der Slowakei und Rumänien. Ihr Transportbedarf auf der Donau ist gesunken“, berichtet Peter Jedlicka.

Multinaut Donaulogistik stellt sich darauf mit verstärkten Verkaufsbemühungen in anderen Marktsegmenten ein. Dabei liegt der Fokus bei High & Heavy, wo die Binnenschifffahrt ihre Vorteile gegenüber den Bahn- und Straßentransporten ausspielen kann. Bis hin zu Gesamtlösungen unter Einschluss der Vor-/Nachläufe, Umschlagdienste und Seetransporte reicht hier das Leistungsspektrum.

www.multinaut-dlg.com

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