Rotterdamer Hafen legt erstmals Hafengeldgebühren für länger als ein Jahr im Voraus fest; geplante Maßnahmen zur Stimulierung des nachhaltigen Hinterland-Transports
Die Hafengebühren in Rotterdam sind auf Wachstum und weitere Markterholung ausgerichtet. Zum ersten Mal sind die Hafengeldgebühren für einen längeren Zeitraum als ein (1) Jahr festgelegt worden, so dass Unternehmen wissen, woran sie in den kommenden Jahren sind. In den kommenden drei Jahren sollen die Tarife um die Hälfte des Inflationsprozentsatzes – um höchstens 1 Prozent pro Jahr – steigen.
Die Hafengebühren sind eine der Einkommensquellen für den Hafenbetrieb und werden den Reedereien in Rechnung gestellt, die Rotterdam ansteuern. 2013 erhielt der Hafenbetrieb 288 Mio. Euro an Seehafengebühren und 14 Mio. Euro an Binnenhafengebühren.
Zudem trifft der Hafenbetrieb Maßnahmen zur Verstärkung der Drehkreuzfunktion und der Stimulierung des nachhaltigen Hinterland-Transports. Im Containersektor setzt der Hafenbetrieb auf eine Zunahme der Transshipment-Container. Diese werden, nachdem sie per Seeschiff angekommen sind, ab dem Terminal direkt auf dem Seeweg zu einem anderen europäischen Hafen verschifft. Die Hafengebühren für solch einen Container betragen durchschnittlich ungefähr € 8,-. Der derzeitige Nachlass von € 1,65 wird in den nächsten drei Jahren schrittweise auf bis zu € 5,- pro Deepsea-Container erhöht. Für Feeder-Container bleibt der vorhandene Transshipment-Nachlass von € 2,50 pro Container für die nächsten drei Jahre erhalten. Der Hafenbetrieb will auf diese Weise den Markt dazu bringen, wesentliche mehr Transshipment-Ladungen via Rotterdam zu verschiffen.
Voriges Jahr sind Deltalinqs und der Hafenbetrieb übereingekommen, ca. 2 Mio. Euro für die Stimulierung des Schienentransports einzusetzen. Unter dem Namen „Railincubator“ wird auch in den nächsten Jahren ein Beitrag zu den Startkosten für neue Schienenverbindungen zur Verfügung gestellt. Dabei geht es nicht nur um den Containersektor, sondern auch um die Stimulierung des Transports von Massengütern über die Schiene.
In der Binnenschifffahrt soll sich der Preis für ein Abonnement im nächsten Jahr nicht ändern. Rotterdam, Dordrecht, Zwijndrecht und Papendrecht werden ab dem 1. Januar 2015 verwaltungstechnisch ein Binnenhafengebiet bilden. Hierdurch brauchen Schiffsführer nur noch ein Abonnement, statt vorher zwei. Der Hafenbetrieb wird im nächsten Jahr mit dem Binnenschifffahrtssektor analysieren, wie das Binnenhafengebührensystem weiter modernisiert werden kann. Aus diesem Grunde ist keine mehrjährige Vereinbarung für diesen Sektor getroffen worden.
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