Am 26. April ist die neue Zentrale von Lukoil Lubricants Europe in der Wiener Lobau feierlich eröffnet worden. Der größte private russische Mineralölkonzern baut damit Wien zur wichtigsten Drehscheibe für seine internationalen Aktivitäten aus.
Vagit Alekperov, Präsident von OAO Lukoil (Moskau), sieht hinter den Investitionen in die Wiener Lobau eine wichtige strategische Entscheidung: „Die Modernisierung der Schmiermittel-Produktionsstätte in Wien ist eine Investition in einen integrierten Komplex mit einer Vielzahl an technologischen Vorteilen.“ Das Ergebnis sei die bestmögliche logistische Grundlage für den Transport und die Lagerung von Grundölen und Endprodukten. Zusätzlich könne man die Produktion flexibler gestalten und so noch mehr auf die Bedürfnisse der europäischen Kunden und deren Standards eingehen.
Seit der Übernahme im Jahr 2014 durch die Lukoil Lubricants Austria wurde massiv in die Standortabsicherung und in den technischen Ausbau investiert. Das Kernstück des Ausbaus sind eine schwimmende Schiffsanlegestelle und Ölübernahmestation, die Errichtung von mehreren Lagertanks und der Umbau von bestehenden Lager- in Produktionstanks. So werden nicht nur die bisherigen Kapazitäten mehr als verdoppelt, sondern jetzt können auch Schiffe be- und entladen werden.
Die Innovationen im Produktionsbetrieb eröffnen Lukoil die Grundlage für das so genannte „First Fill“-Geschäft in Wien, also die Grundausstattung von neuen Automobilen mit Motoröl. Diese Öle sollen künftig in Österreich produzieren werden.
Dafür bietet sich die Produktionsstätte in Wien aus mehreren Gründen als besonders vorteilhafter Standort an. „Die Zulieferung per Binnenschiff ermöglicht eine Einsparung von 500 Tonnen CO2 allein im ersten Jahr. Darüber hinaus unterliegt die moderne Bauweise der Produktionsstätte höchsten Umweltstandards, die von anderen europäischen Herstellern derzeit nicht geboten werden können. Die künftige Möglichkeit einer direkten Umladung vom Binnenschiff auf die Bahn machen Wien zusätzlich zu einem potentiellen Dreh- und Angelpunkt für Lukoil in Zentral- und Westeuropa“, erklärt Maxim Donde, Generaldirektor Lukoil Lubricants.
Auch die Bundeshauptstadt selbst profitiert vom Ausbau und den umfangreichen Investitionen. Zusätzlich zur Stärkung des Hafen Wien schafft das Unternehmen mit der geplanten Kapazitätsausweitung zusätzliche Arbeitsplätze im Unternehmen selbst, aber auch bei örtlichen Vorlieferanten, Dienstleistern und Logistikunternehmen. „Wir sind überzeugt, mit einem modernen Produktionsstandort im Herzen Europas einen Qualitäts- und Logistikvorteil zu erreichen, der das Unternehmen im Bereich First-Fill-Schmierstoffe zu einem Basisausstatter der europäischen Automobilindustrie machen wird“, so Maxim Donde.
Die Lukoil Lubricants International Gruppe ist die internationale Schmierstoffsparte des größten privaten russischen Mineralölkonzerns Lukoil und erwirtschaftete 2014 einen Gesamtumsatz von rund 834,7 Mio. USD. Sie hält neben ihrer Produktionsstätte in der Wiener Lobau auch Beteiligungen in Deutschland, Finnland, Rumänien, Bulgarien, Weißrussland, in der Ukraine, der Türkei, in Dubai, in Kasachstan und in den USA.
Der Mutterkonzern Lukoil unterhält die größten sich im Privatbesitz befindlichen Erdölreserven und gewährleistet damit die Versorgungssicherheit für weltweit alle Märkte.