Im Jahr 2022 sind die Mietpreise für Logistikimmobilien in Europa um 15 Prozent gestiegen. Woran liegt das? Immobiliennutzer wollen Flächen an Standorten, an denen es fast unmöglich ist zu bauen. Zudem treiben steigende Baukosten auch die Mieten in die Höhe.
Das sind zentrale Ergebnisse aus dem jüngsten Logistics Rent Index des Logistikimmobilienunternehmens Prologis. Der Report basiert auf Daten, die Prologis über das effektive Nettomietwachstum in den Logistikimmobilienmärkten gesammelt hat, kombiniert mit eigenen Daten. Für 2023 wird erwartet, dass sich das Mietwachstum bei Logistikobjekten in Europa abschwächt.
Im Vorjahr sind die Mieten in Europa gegenüber 2021 mit einem Rekordtempo und um 15 Prozent gestiegen. Der Leerstand lag zum Jahresende 2022 mit 2,7 Prozent nahe dem Rekordtief, was zu einer Beschleunigung der Mieten in allen Märkten geführt hat. Es bestehe, so Prologis, eine klare Beziehung zwischen dem tatsächlichen monatlichen Angebot (TMS)/Angebotsrisiko und dem Mietwachstum, da der Wachstumsverlauf an den Standorten mit dem geringsten Leerstand und den höchsten Angebotsbarrieren am steilsten war. Das zeige das Beispiel der tschechischen Hauptstadt Prag.
Das stärkste Mietwachstum war in den Märkten für Spitzenverbraucher zu verzeichnen, wo die Grundstücksknappheit am größten war und regulatorische Hindernisse die größte Herausforderung für neue Objekte darstellten. Zunehmend schränken nämlich strenge regulatorische Hindernisse die Flächenexpansion ein und verlängern die Genehmigungsfristen, die sich in vielen Märkten in den vergangenen drei Jahren verdoppelt haben. Laut Prologis werden solche restriktiven Maßnahmen u.a. in Deutschland, in Frankreich und in den Niederlanden erwogen.
In der Zwischenzeit steigt das Volumen der im Bau befindlichen Gebäude weiter. Zur Veranschaulichung: Trotz der steigenden Flächennachfrage und des Mietwachstums in städtischen Lagen ist der Anteil der gesamten europäischen Entwicklung in städtischen Märkten von 2017 bis 2022 von 28 Prozent auf 19 Prozent gesunken. Infolgedessen müssen Unternehmen schnelle Entscheidungen treffen, um sich dringend benötigte Flächen in Toplagen zu sichern, für die auch in Zukunft ein strukturelles Unterangebot erwartet wird.