Als Initiative zur Lösung der logistische Herausforderungen in der Ostregion wurde das Projekt „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien“ ins Leben gerufen. Damit werden gemeinsam mit Stakeholdern und Experten aus Wirtschaft und Politik bis zum Jahr 2019 Konzepte entwickelt, um die Region bestmöglich auf die logistischen Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.
Dabei zeichnet eine nun ausgewertete Umfrage in der Verkehrsbranche ein klares Bild: Neun von zehn Befragten erwarten eine Zunahme des Güterverkehrs bis zum Jahr 2030. Gleichzeitig hält nur jeder Dritte sinkende CO2-Emissionen für möglich. Für die Umfrage wurden eineinhalbstündige Interviews mit rund 20 Stakeholdern und Experten durchgeführt.
Daraus ergeben sich konkrete Maßnahmen, die derzeit geprüft werden:
• Flächenverfügbarkeit für Logistikunternehmen im Großraum Wien
• Bündelungsmöglichkeiten durch Kooperation innerhalb der Logistikbranche
• Ausbau von MicroHubs inklusive vermehrter Zustellung mit Lastenfahrrädern auf der letzten Meile
• Förderung von E-Ladeinfrastrukturen
• Offene Paketstationen in Wohngebäuden
• Ladezonenmanagement
• Sammlung und Integration von Daten über Wirtschaftsverkehr in zukünftiger Planung kooperativer Logistiknetzwerke
• Frühzeitiges Mitdenken von Bedürfnissen der Logistik bei Stadtentwicklungsgebieten
Gleichzeitig werden bereits erste Pilotprojekte initiiert. Dabei wird praxistauglich getestet, ob diverse Konzepte tatsächliche Umsetzungschancen haben. Großem Potenzial werden der Nutzung von Keller- sowie Erdgeschossflächen als kleinteilige Distributionszentren in innerstädtischer Nähe zugeschrieben.
„Der Warenaustausch Niederösterreichs mit Wien ist sehr intensiv und wird weiter zunehmen“, stellt Niederösterreichs Verkehrslandesrat Karl Wilfing fest. „Der damit verbundene Güterverkehr trägt so besonders in dicht besiedelten Gebieten vermehrt zu Nutzungskonflikten bei. Um diese Situation in Zukunft zu verbessern und dabei auch die Ziele des Klimaschutzes und der Energieeffizienz konsequent zu verfolgen, sind die maßgeblichen Kräfte beim Erarbeiten zukunftsfähiger Lösungen zu bündeln. Das Projekt Logistik 2030+ ist die geeignete Plattform für diese Aufgabe.“
Die Bevölkerung in Wien wird bis 2030 auf mehr als zwei Millionen Menschen wachsen, sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien. „Darum ist es wichtig, dass wir schon jetzt daran arbeiten, um die ökonomischen und ökologischen Herausforderungen im Wirtschaftsverkehr bestmöglich zu meistern. Es braucht neue, kluge Lösungen für die Logistik-Branche.“