Als größter Naturraumbewirtschafter forcieren die Österreichischen Bundesforste die Energiegewinnung aus erneuerbaren Ressourcen. Der Windpark Pretul wird auf der Pretulalpe auf rund 1.600 Meter Seehöhe errichtet und erstreckt sich über die Gemeindegebiete Langenwang, Mürzzuschlag, Ratten und Rettenegg. Er umfasst 14 Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von je 78 Meter und einem Rotordurchmesser von je 82 Meter. Mit einer Jahreserzeugung von 88 Gigawattstunden (GWh) können knapp 22.300 Haushalte mit grünem Strom versorgt werden.
Der Windpark liegt in unmittelbarer Nähe zu den bereits bestehenden Windparks Steinriegel und Moschkogel, die ebenfalls von Prangl exklusiv betreut wurden. Aufgabe des Experten-Teams von Prangl war es auch diesmal, das passende Transport-, Zwischenlagerungs- und Hebekonzept zu finden.
Da der Ausbau der Transportwege aufgrund der exponierten Lage nur eingeschränkt möglich war, musste diesmal auf eine gänzlich neue Technologie umgeschwenkt werden. Erstmals kam Österreichs stärkster Teleskopkran ein 1.000-Tonnen-Gigant zum Einsatz. Der 9-achsige PTK 1000 gilt als der weltweit leistungsstärkste straßentaugliche All-Terrain-Kran.
Mit einer maximalen Systemlänge von 163,3 Meter wurde der Teleskopkran speziell für die Windenergie entwickelt. Aufgrund seiner kurzen Umstellzeiten war er der bevorzugte Großkran für den Windpark Pretul. Mit dieser neuen Krandimension in Österreich konnte sich Prangl von allen anderen Alternativkonzepten deutlich abheben.
Neben dieser neuen Krantechnik kam auch wieder das bewährte Flügeltransportsystem PFTV 300 zum Einsatz. Mittlerweile wurden damit 150 Rotorblätter erfolgreich transportiert. Dieses von Prangl initiierte und stark mitentwickelte Flügel-Transportvorrichtung ist bei der professionellen Abwicklung alpiner Windparks heute nicht mehr wegzudenken. Die Eingriffe in die Natur können so auf ein Minimum reduziert werden. Zudem kann der gesamte Errichtungsprozess weit effizienter gestaltet werden.
Bei einem solchen großen Projekt ist es wichtig, dass alle Logistikkomponenten aus einer Hand kommen. So wurde der komplette Straßentransport aller Teile ebenso von Prangl durchgeführt, wie auch die gesamte Zwischenlagerung vor Ort. In Summe waren sechs Mobilkrane (bis 1 000 Tonnen Tragkraft), 3 Teleskopstapler und vielfältiges Transport-Equipment im Einsatz.