Die mit dem Betrieb von acht intermodalen Terminals Straße-Schiene befasste ÖBB Infrastruktur AG hat sich für 2018 die Steigerung der Standort-Auslastung sowie die Erhöhung des Marktanteils zum Ziel gesetzt. Man arbeite kontinuierlich daran, Bestehendes durch den Einsatz neuer Technologien wie „Video Gate“ zu optimieren und treibe parallel dazu die Investitionen in moderne Anlagen / Systeme für höhere Kapazitäten und kürzere Umschlagzeiten voran, erläuterte die neue Leiterin des Geschäftsbereichs Terminal Service Austria (TSA), Dr. Renate Glisic, am 9. Mai vor Kunden und Geschäftspartnern die Strategie.
Im Jahr 2018 nimmt Terminal Service Austria im Unbegleiteten Kombinierten Verkehr (UKV) Kurs auf eine rund 10%ige Mengensteigerung auf 520.000 ITE (Intermodale Transporteinheiten). Auf der Rollenden Landstraße (RoLa) werden knapp 340.000 Lkw im Ein- und Ausgang erwartet. Damit schließt der Terminalbetreiber an die positive Entwicklung im Vorjahr an, für das im UKV ein Plus von 17 Prozent auf 475.000 ITE im Vergleich zu 2016 zu Buche steht, während das Aufkommen auf der Rollenden Landstraße um drei Prozent auf 337.000 gestiegen ist.
Die ÖBB Infrastruktur investierte seit 2012 rund 400 Mio. Euro in den Ausbau der Terminalinfrastruktur. Darunter fallen die Neu- und Ausbauprojekte Güterzentrum Wien Süd, Güterzentrum Wolfurt, Reparaturkompetenzzentrum St. Michael in der Obersteiermark und Terminal Wels. In einer Presseinformation wird die maximale Umschlagkapazität mit circa 775.000 Container und die maximale Lagerkapazität im Segment UKV mit 8.500 TEU angegeben. Zur Grundausstattung der Terminals gehören sieben Portalkräne, elf Containerstapler und fünf Leercontainerstapler.
Neben Leistungen wie Umschlag, Überstellservice für Züge, Lager / Zwischenabstellung von ITE, Leercontainerdepot und Containerreparatur steht an den Terminals der ÖBB Infrastruktur AG modernste IT-Software zur Verfügung. Am Terminal Wien Süd wurden im Vorjahr 133.504 Container im Ein- und Ausgang abgefertigt. Der Standort ist laut ÖBB-Generaldirektor Ing. Mag. (FH) Andreas Matthä „knallvoll“ und bekommt im Mai eine Flächenerweiterung um rund 20.000 m² – unter anderem für ein Leercontainerdepot der Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC). Die in drei Bauphasen realisierte Verdoppelung der Umschlagkapazität und Vervierfachung der Lagerkapazität am UKV-Terminal Wolfurt wird im Oktober 2018 abgeschlossen.
Die Positionierung der ÖBB Infrastruktur AG als neutraler Terminalbetreiber ist für Andreas Matthä wichtig, „weil das der gesamten Bahnlogistik guttut“. Insofern sei die vor vier Jahren erfolgte Herauslösung von Terminal Service Austria aus der Rail Cargo Austria AG und anschließende Integration in die ÖBB Infrastruktur AG der richtige Schritt gewesen. Laut Renate Glisic liegt der Anteil der externen Kunden am Gesamtaufkommen der TSA bereits über der Marke von 50 Prozent, Tendenz steigend.
Verkehrsminister Ing. Norbert Hofer prognostiziert dem System Schiene eine großartige Zukunft. Mit ein Grund dafür sei, dass die Straße die erwarteten Zuwächse des Güterverkehrs nicht bewältigen könne, was der Bahnlogistik viele neue Chancen eröffne.