Im ersten Halbjahr 2016 wurden über die verschiedenen Kai- und Terminalanlagen im Kieler Seehafen 3,1 Mio. Tonnen Güter verladen bzw. gelöscht (plus 1,8 %); dazu gingen 886.000 Passagiere an oder von Bord eines Fähr- oder Kreuzfahrtschiffes (plus 1,9 %).
Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG, bezeichnet das als sehr gutes Ergebnis, zumal der Kieler Hafen in seinem Kerngeschäft, den Fährverkehren nach Skandinavien und ins Baltikum, überdurchschnittlich zulegen konnte.
Umschlagsstärkster Hafenteil ist der Ostuferhafen, der im zweiten Halbjahr zusätzlich vom aufgenommenen Linienverkehr aus Sundsvall (Schweden) profitieren wird. Seit Anfang Juli laufen RoRo-Frachter der Neukunden SCA und Iggesund Paperboard den Kieler Hafen einmal wöchentlich an, um komplette Schiffsladungen Papier und hochwertige Kartonnagen zu löschen. Ab Oktober wird dieser Liniendienst auf zwei Ankünfte je Woche verdichtet
Die größte Mengensteigerung konnte im 1. Halbjahr auf der Fährlinie Kiel – Klaipeda der Reederei DFDS durch die Einführung einer siebten Abfahrt je Woche erzielt werden. Die Route ist die wichtigste Fährverbindung aus Deutschland ins Baltikum und die einzige mit täglichen Abfahrten.
Um auch die zusätzliche Sonntagsabfahrt gut auslasten zu können, begrüßt der Kieler Hafen, dass Lkw-Transporte im Seehafenhinterlandverkehr vom Sonntagsfahrverbot befreit werden können. Von dieser Regelung profitieren auch die Kunden der Fähren von und nach Skandinavien. Demgegenüber belasten die anhaltenden Handelsbeschränkungen die Fährverkehre zwischen Kiel und russischen Häfen.
Im kombinierten Ladungsverkehr wurden im ersten Halbjahr 14.600 Einheiten – meist Trailer und Container – auf die Bahn verladen. Dies entspricht einem Plus von 5,7 Prozent. Hinzu kamen Waggongruppen und Ganzzüge mit Neufahrzeugen, Forstprodukten oder Kohle. Dirk Claus: „Wir verzeichnen eine stetig steigende Nachfrage im Schienengüterverkehr. Bis Jahresende wollen wir erstmals 30.000 Ladeeinheiten auf Waggons verladen.“