Sechs Jahre nach der Pleite des oberösterreichischen Transportunternehmens Interliner und der Mutterfirma Rumplmayr KG wird den Firmenchefs am 23. und 24. Februar der Prozess gemacht. Die Brüder Rainer und Thomas Rumplmayr müssen sich im Landesgericht Steyr wegen schweren Betrugs, einer von ihnen noch zusätzlich wegen des Verdachts der betrügerischen Krida verantworten, berichten die „Oberösterreichischen Nachrichten“ (OÖN).
Der mutmaßliche Schaden soll sich auf rund 5,7 Mio. Euro belaufen. Banken wurden angeblich Kredite herausgelockt, indem sich die Chefs – für sie gilt die Unschuldsvermutung – rückzahlungsfähig und -willig gezeigt hätten. Als Opfer ist in der Anklageschrift die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich angeführt, hieß es in den OÖN. Der Strafrahmen liegt zwischen ein und zehn Jahren Haft.
Die Gründe für die fünfjährige Ermittlungsdauer lagen sowohl im Wechsel des Staatsanwalts als auch an komplexen Firmengeflechten und Geldflüssen, die geprüft werden mussten. Ein Sachverständiger, der zum Prozess beigezogen wird, erstellte ein Gutachten.
Bei der Insolvenz der Unternehmen mit Hauptsitz in Ried im Traunkreis (Bezirk Kirchdorf) handelte es sich um eine der größten, die Oberösterreich bis 2009 je erlebt hatte, erklärte der Leiter des KSV Linz, Otto Zotter seinerzeit. Die Gesamtverbindlichkeiten der Gruppe wurden auf über 100 Mio. Euro angesetzt.