Die Hupac Gruppe hat im vergangenen Jahr rund 975.000 Straßensendungen bzw. 1,87 Mio. TEU im Kombinierten Verkehr Straße/Schiene und im Seehafenhinterlandverkehr befördert. Das entspricht einem Rückgang von rund 130.000 Sendungen oder 11,7 Prozent gegenüber 2022.
Im Kernmarkt des alpenquerenden Verkehrs durch die Schweiz verzeichnete das Unternehmen einen vergleichsweise moderaten Rückgang von 7,6 Prozent auf 540.000 Straßensendungen. Auch der nicht-transalpine Verkehr, das zweitwichtigste Verkehrssegment der Hupac Gruppe, entwickelte sich mit einem Minus von 14,9 Prozent rückläufig. Der maritime Hinterlandverkehr ab den Seehäfen Hamburg, Bremerhaven, Wilhelmshaven und Rotterdam erreichte rund 156.000 Straßensendungen oder 295.000 TEU, was einem Rückgang von 13,2 Prozent entspricht.
Diese negative Entwicklung sei vor allem auf den konjunkturbedingten Einbruch der Transportnachfrage in Europa zurückzuführen. Der rezessive Trend habe bereits im Herbst 2022 im Zusammenhang mit der Ukraine- und Energiekrise eingesetzt und im Laufe des Jahres 2023 weite Teile der Weltwirtschaft, so die Hupac.
Als Sonderfaktor kam im August 2023 der schwere Unfall im Gotthard-Basistunnel hinzu. Die Bauarbeiten zur Wiederherstellung des Tunnels schränken die Trassenkapazität bis September 2024 erheblich ein. Verschiedene weitere Faktoren belasteten das System Schiene.
Dazu zählen die zum Teil massiv gestiegenen Kosten für Energie und Traktion, aber auch die mangelnde Qualität insbesondere des deutschen Schienennetzes aufgrund vernachlässigter Instandhaltung und unzureichender Baustellenplanung. Dies führte auf vielen Korridoren zu Kapazitätsengpässen, Verspätungen und Zugausfällen.
Mit verschiedenen Maßnahmen wie der Anpassung der Wagenflotte an die Nachfrage, der punktuellen Konsolidierung des Netzwerks und dem konsequenten Kapazitätsmanagement gelang es Hupac, die Verluste im Laufe des Jahres aufzufangen und das Geschäft zu stabilisieren. Vor dem Hintergrund der herausfordernden Bedingungen im Geschäftsjahr 2023 wurde das Gruppenergebnis von -6,2 Mio. CHF vor der Presse als akzeptabel bezeichnet.
Dies umso mehr, als Hupac die strategischen Investitionen in Terminals und IT-Projekte mit einem Gesamtaufwand von 36 Mio. CHF weiterführen konnte. Bei der Netzwerkentwicklung konzentriert sich das Unternehmen auf den Ausbau des Angebots ab dem Terminal Köln Nord, dessen Betrieb Anfang 2023 übernommen wurde, sowie auf die Stärkung des Angebots auf dem Korridor Benelux-Italien.
Für das laufende Jahr rechnet Hupac mit einem stabilen Verkehrsaufkommen in ihren kontinentalen und maritimen Netzwerken. Im Vordergrund der Geschäftstätigkeit stehen weiterhin ein gezieltes Kapazitätsmanagement und punktuelle, marktorientierte Angebotserweiterungen.