Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) übernimmt den größten estnischen Terminalbertreiber Transiidikeskuse AS. Ein entsprechender Vertrag wurde am 26. März unterzeichnet. Das neue Tochterunternehmen wird vertraglich und organisatorisch der HHLA International GmbH zugeordnet.
Die HHLA wird damit im nahe der estnischen Hauptstadt Tallinn gelegenen Hafen Muuga zum Marktführer für Containerumschlag. Seit dem Jahr 2005 betreibt die HHLA außerhalb von Hamburg zudem einen Containerterminal in der ukrainischen Stadt Odessa.
Zur Übernahme von Transiidikeskuse AS erklärt Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA: „Estland gehört zu den wachstumsstärksten Volkswirtschaften in Europa und ist ein Vorreiter bei der Digitalisierung. Wir freuen uns daher mit Transiidikeskuse AS ein bereits profitables und leistungsstarkes Unternehmen in die HHLA-Familie zu integrieren. Die HHLA hat die Ambition, international zu wachsen. Der erfolgreiche Vertragsabschluss zeigt, dass wir dies auch tun.“
Die Akquisition eröffnet der HHLA den Eintritt in einen vielversprechenden regionalen Markt, der durch seine geografische Lage und die Anbindung an die ‚Neue Seidenstraße‘ über Wachstumspotenziale verfügt. „Als Hansestädte verbindet Hamburg und Tallinn eine lange Tradition, der die HHLA nun ein neues Kapitel hinzufügen wird. Gleichzeitig werden wir durch Investitionen in Anlagen und Technik den Hamburger Hafen weiter stärken. Wir sind ein Hamburger Unternehmen, das in Europa zu Hause ist und global agiert“, sagt Angela Titzrath.
Der Hafen Muuga ist der bedeutendste Hafen in Estland und ein wichtiger maritimer Standort im Ostseeraum. Das von der HHLA erworbene Unternehmen ist mit Abstand Marktführer beim Containerumschlag in dem baltischen Land und betreibt zudem einen Mehrzweckterminal für Stück- und Schüttgut- sowie RoRo-Umschlag. Über regionale Infrastrukturprojekte (u.a. das Rail-Baltica-Projekt) entwickelt sich der Standort zu einem multimodalen Knotenpunkt. Mit dem Kauf von Transiidikeskuse AS erweitert die HHLA ihre regionale Diversifizierung.
Der Containerterminal verfügt bei einer hohen Auslastung aktuell über eine Kapazität von circa 300.000 TEU, die auf rund 800.000 TEU ausgebaut werden kann. Durch eine weitere Professionalisierung von Vertrieb und Betrieb sowie die Einbindung in das HHLA-Netzwerk sollen Synergien gehoben werden. Der Vollzug der Transaktion steht unter verschiedenen aufschiebenden Bedingungen und erfolgt voraussichtlich im zweiten Quartal 2018. Der Aufsichtsrat der HHLA hat dem Erwerb bereits zugestimmt.