Heimischer Non-Food-Handel meldet ernste Probleme bei den Lieferketten

Containerimporte aus China werden mit einem Monat Verspätung avisiert; die Preise für Luftfrachten schießen in die Höhe

Heimischer Non-Food-Handel meldet ernste Probleme bei den Lieferketten Bild: Atlas Air Cargo

Das Coronavirus sorgt weiterhin für Unruhe auf der ganzen Welt und hat auch Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Österreich. Sowohl in Innenstädten als auch in Shoppingcentern ist das geänderte Konsumverhalten durch starke Frequenzrückgänge spürbar, die zu Umsatzeinbußen von teils über 30 Prozent führen. Betroffen sind Non-Food Händler quer durch alle Warengruppen.

Schlimm sei die Situation Mode-, Schuh- und Schmuckhandel, der auch auf die Kaufkraft von Touristen setze. Gerade stationäre Händler mit Geschäftslokalen in Tourismus-Hotspots wie der Wiener Innenstadt bis zu Skiregionen in Tirol und Vorarlberg seien vom Rückgang ausländischer Besucher besonders stark betroffen, schlägt der Handelsverband in einer Aussendung Alarm.

Zudem verzeichnen einige heimische Händler Verzögerungen von internationalen Lieferungen. Viele Container werden bereits jetzt mit einem Monat Verspätung avisiert. Bei der Luftfracht aus China ist der Preis für ein Kilogramm Textil sprunghaft von 80 Cent auf 17 Euro angestiegen. Ob die Lieferungen überhaupt aus den asiatischen Produktionsländern nach Europa gelangen, kann, selbst wenn man diesen Preis entrichtet, nicht garantiert werden.

Der Handelsverband appelliert an die Bundesregierung, auch für den heimischen Einzelhandel ein Stabilitätspaket vorzusehen. „Wir fordern Regierung und Sozialpartner auf, in Gespräche einzutreten, um ausreichend Vorsorge zu treffen, damit betroffene österreichische Non-Food Händler das Instrument der Kurzarbeit nutzen können, um Beschäftigungsverhältnisse nachhaltig abzusichern“, so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.

Darüber hinaus wird die Bundesregierung aufgerufen, besonders betroffenen Händlern und vor allem KMU in dieser Phase mit temporären Zuschüssen überbrückend unter die Arme zu greifen, damit die Mietzahlungen erfüllt werden können, auch wenn die Umsätze einbrechen. Durch die Absicherung der Mietverträge werden die damit einhergehenden Beschäftigungsverhältnisse abgesichert. „Personal- und Mietaufwände sind die beiden größten Kostenposten, die weitergaloppieren, auch wenn die Kundschaft ausbleibt“, sagt Handelsverband-Präsident Stephan Mayer-Heinisch.

Als dritten Schritt fordert der Handelsverband, Haftungen für bis zu 100 Mio. Euro an Krediten für jene Händler zu übernehmen, die wegen SARS-CoV-2 mehr als 15 Prozent an Umsatzeinbußen verzeichnen.

www.handelsverband.at

Konzept „klimaaktiv Pakt“ des BMK läuft bis 2030 weiter

Das freiwillige, transparente Klimaschutzprogramm für österreichische Großbetriebe geht in die nächste Runde

Bildquelle: BMNT – William Tadros

Der klimaaktiv pakt2020 setzt mit zwölf österreichischen Großbetrieben ein ambitioniertes Klimaschutzprogramm um. Damit konnten sämtliche Ziele vorzeitig erreicht werden. Mit neuen Zielen wird das Konzept nun bis 2030 fortgeführt. Unternehmen, die im Klimaschutz eine Vorreiterrolle einnehmen wollen, können sich ab sofort bewerben.

„Die Großbetriebe des klimaaktiv Pakts sind damit ein wichtiger Hebel, um die österreichischen Klimaziele zu erreichen. Besonders, wenn diese für andere Unternehmen als Vorbilder dienen, werden wir hier einiges bewegen – auch über die Grenzen Österreichs hinaus“, sagt Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK).

Mit dem klimaaktiv Pakt bietet das BMK österreichischen Großbetrieben ein freiwilliges und transparentes Bündnis für den Klimaschutz. Unter professioneller Begleitung durch die Expertinnen und Experten von klimaaktiv erarbeiten die Paktpartner individuelle Klimaschutzkonzepte und setzen diese auf betrieblicher Ebene um. Der strukturierte Prozess, in dem die Zielerreichung überprüft und Maßnahmen laufend optimiert werden, schafft maximale Transparenz nach innen und außen.

Durch die Teilnahme am klimaaktiv Pakt setzen sich nachhaltige Unternehmen das ehrgeizige Ziel, ihre Treibhausgase bis 2030 um mindestens 50 Prozent zu reduzieren (Basis 2005). Damit einher geht das klare Bekenntnis der Paktpartner, das nationale Klimaschutzziel nicht nur zu unterstützen, sondern sogar übertreffen zu wollen und so zu einem wesentlichen Träger der nationalen Energie- und Klimawende zu werden.

Zur Erreichung dieses ambitionierten Ziels setzt der klimaaktiv Pakt auf einen ganzheitlichen Ansatz. Nur durch ein breites Bündel an Maßnahmen kann die geplante Treibhausgasreduktion auch tatsächlich umgesetzt werden.

Der Beitritt zum klimaaktiv Pakt steht allen österreichischen Großbetrieben offen. Teilnehmen können nicht nur Wirtschaftsunternehmen, sondern auch alle Institutionen, Verbände, Organisationen und öffentliche Betriebe mit entsprechender Größe. Ausgeschlossen sind all jene Unternehmen, die in den Geltungsbereich der EU Emissionshandelsrichtlinie (ETS-Betriebe) fallen.

www.bmk.gv.at

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