Nevomo, europäischer Marktführer im Bereich der magnetischen Schienentechnologie, und die Hansebahn Bremen GmbH (HBB), ein Joint Venture des Schienenlogistik-Spezialisten Captrain Deutschland und des Stahlunternehmens ArcelorMittal Bremen, starten ein gemeinsames Pilotprojekt zum automatisierten Güterverkehr auf dem Bremer Werksgelände. Die HBBverantwortet dort die Organisation und Durchführung der schienengebundenen Transporte auf einer Gleisinfrastruktur von 100 Kilometern.
Ziel ist die Einführung des weltweit ersten vollautomatisierten Güterwagentransportsystems unter Nutzung von bestehenden Fahrzeugen und Schieneninfrastruktur. Das Projekt beginnt im Dezember 2024 und soll innerhalb von drei Jahren die vollständige Automatisierung erreichen.
Der Pilot wird unter dem Namen „BREMAG – Bremen Magnetic Shuttle“ geführt und konzentriert sich auf den Transport von Stahlcoils zwischen den Produktionsanlagen. Durch die Nachrüstung der Schieneninfrastruktur mit dem MagRail Booster-System soll der Shuttle-Betrieb eine bisher unerreichte Flexibilität und Frequenz bieten, Verzögerungen minimieren und die Abhängigkeit vom Straßenverkehr für dringende Lieferungen eliminieren.
„Die Automatisierung von Transport- und Rangierleistungen bietet ein enormes Potenzial zur Steigerung der Effizienz im Schienengüterverkehr“, sagt Jonas Tesch, Geschäftsführer der HBB. „Damit können wir die Transporte häufiger, zuverlässiger und flexibler durchführen und verbessern die Klimabilanz, indem wir den Einsatz von Diesellokomotiven reduzieren.“
Konkret erfolgt die Nachrüstung der bestehenden Eisenbahninfrastruktur durch den aktiven Linearmotor-Stator und die Ausstattung der Eisenbahnwagen mit speziell entwickelten Linearmotor-Movern. Die Wagen bewegen sich autonom, kontrolliert durch das aufgebaute Magnetfeld. Diese Innovation löst wesentliche Herausforderungen in der Schienenlogistik wie die Steigerung der Produktivität, Effizienz und Betriebskapazität und unterstützt gleichzeitig die Bemühungen zur Dekarbonisierung.
BREMAG stellt einen wichtigen Meilenstein dar, der die Umsetzbarkeit der Automatisierung des Schienentransports mit Linearmotoren belegt und verfügt über ein Gesamtbudget von rund 6 Mio. EUR. Unterstützt wird das Projekt durch das Bundesprogramm „Zukunft Schienengüterverkehr zur Förderung von Innovationen (Z-SGV) des BMDV in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF).
