Deutlich positive Entwicklung des Seegüterumschlages im Hafen Hamburg; Ausbau der Marktposition im Containerverkehr
„Wenn alles gut läuft können wir 2014 im Seegüterumschlag ein Plus von vier Prozent und im Containerumschlag von fünf Prozent erreichen“, prognostizierte Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM), bei der Bekanntgabe der Entwicklung des Seegüterumschlages im Zeitraum Jänner bis Juni im norddeutschen Seehafen. Voraussetzung dafür sei ein weiteres Wachstum im Containerverkehr mit China und nicht weiter ausgedehnte Einschränkungen im russischen Außenhandel durch Sanktionen. Für das Jahr 2014 wäre somit für den Hamburger Hafen ein Ergebnis beim Gesamtumschlag von rund 145 Mio. Tonnen und beim Containerumschlag von etwa 9,7 Mio. TEU möglich. Damit wäre die letztmals 2008 erreichte Rekordmarke von 140 Mio. Tonnen im Seegüterumschlag übertroffen.
Für die ersten sechs Monaten 2014 steht ein Gesamtumschlag von 72,6 Mio. Tonnen (+ 6,6 Prozent) zu Buche. Der im Universalhafen Hamburg mit 50,7 Mio. Tonnen dominierende Containerumschlag kommt mit einem Ergebnis von 4,8 Mio. TEU auf ein Plus von 6,8 Prozent. Die größten Seehäfen am europäischen Nordkontinent verzeichnen im Durchschnitt ein Wachstum im Gesamtumschlag von 1,8 Prozent und beim Containerumschlag von 2,6 Prozent. Demnach kann der Hamburger Hafen auf ein überdurchschnittliches Wachstum zurückblicken und im Containerverkehr seinen Marktanteil von 25,7 Prozent auf 26,7 Prozent ausbauen.
Der Umschlag im Segment konventionelles Stückgut zeigt mit 930.000 Tonnen (+ 0,8 Prozent) im ersten Halbjahr ebenfalls eine positive Entwicklung. Unter anderem wurde mit 302.000 Tonnen 1,7 Prozent mehr Projektladung und Schwergut an den Spezialterminals abgefertigt. Dies war dank eines starken Importzuwachses von 33,3 Prozent auf 66.000 Tonnen möglich. Im Bereich Massengut ist mit 21,0 Millionen Tonnen ein Wachstum von 1,6 Prozent zu verzeichnen.
Das erste Halbjahr war auch geprägt durch eine in dieser Größenordnung nicht vorhersehbare Mengensteigerung im Seegüterumschlag, die mit immer größer werdenden Containerschiffen einhergeht. Im ersten Halbjahr wurde Hamburg von 244 besonders großen ‚Ultra Large Container Ships‘ mit Stellplatzkapazitäten von 10.000 TEU und mehr angelaufen. Die Zahl der Schiffsanläufe dieser Größenklasse nahm zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 27,1 Prozent zu. HHM-Vorstand Ingo Egloff sieht das als Indiz, „dass die Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe dringend für den Hafen und die Schifffahrt realisiert werden muss“.