Hafen Antwerpen realisiert ein Brexit-Maßnahmenpaket

Ungeachtet des Brexit will der belgische Hafen seine Marktposition im Vereinigten Königreich ausbauen

Hafen Antwerpen realisiert ein Brexit-Maßnahmenpaket

Mit einem jährlichen Frachtaufkommen von rund 15 Mio. Tonnen ist Großbritannien nach den USA und Russland der größte Handelspartner für Antwerpen. Der belgische Seehafen ist auch ideal gelegen als Investitionsstandort in der Nähe der europäischen Entscheidungszentren und als Tor nach Europa. Von hier kann der Kontinent schnell und effizient erreicht werden kann, noch dazu wo 50 Prozent der britischen Produktion für Kontinentaleuropa bestimmt sind.

„Die tatsächlichen Auswirkungen des Brexit sind noch ungewiss“, gibt Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority zu bedenken. „Letztes Jahr gab es einen Rückgang von fast 8 Prozent im Handel mit Großbritannien, wahrscheinlich aufgrund dieser Unsicherheit. Mit dem bevorstehenden Brexit wollen wir uns jedoch darauf konzentrieren, unsere Marktposition im Vereinigten Königreich zu halten und sogar auszubauen.“

Eine der Initiativen, die die Hafenbehörde zur Erreichung dieses Ziels ergreift, ist die Ernennung eines Vertreters für das Vereinigte Königreich und Irland. Justin Atkin hat diese Position zum 1. September 2018 übernommen. Er lebt in Goxhill und hat mehr als 20 Jahre Erfahrung mit Transport und Logistik. In den letzten zwei Jahren war er Inhaber von Ragged Edge Consulting Ltd, einem Beratungsunternehmen für Kunden aus den Bereichen Häfen, Transport und Logistik.

„Großbritannien war für uns immer ein selbstverständlicher Markt“, erklärt Wim Dillen, Regional Development Manager der Antwerp Port Authority. „Der Brexit stellt uns vor neue Herausforderungen, er wird uns über die wirtschaftliche Situation und die Auswirkungen des Brexit auf das Geschäft von Antwerpen auf dem Laufenden halten. Wir zählen auch auf Justin, um Antwerpen noch stärker auf der Landkarte für Großbritannien und Irland zu positionieren und neue Quellen für Fracht und Investitionen zu gewinnen.“

„Der Brexit ist eine große Herausforderung für den Warenverkehr, nicht zuletzt für die Häfen in Großbritannien“, so Justin Atkin. „Glücklicherweise sind die Verbindungen mit dem Hafen Antwerpen jedoch sehr stark. Ich kann auf meine langjährige Erfahrung zurückgreifen, um diese Beziehungen weiterzuentwickeln und auszubauen.“ Um alle anderen Stakeholder aktiv an den Initiativen zu beteiligen, wurde in Antwerpen eine Brexit-Taskforce mit Vertretern der Hafengemeinschaft Zoll & Verbrauchsteuer und der Bundesanstalt für die Sicherheit der Lebensmittel-Logistikkette eingerichtet.

Neben der Ernennung eines Sonderbeauftragten ist Anfang nächsten Jahres eine Roadshow geplant, unter anderem mit einem Port Day in Birmingham und einem Stakeholder-Meeting in London. Auf diesen Veranstaltungen erfahren die lokalen Verlader mehr über das aktuelle Dienstleistungsangebot im Antwerpener Hafen und lernen die Logistikdienstleister in Antwerpen persönlich kennen.

„Natürlich tun wir alles, um uns auf den Brexit vorzubereiten. Aber die für uns nach dem Brexit am meisten wünschenswerte Situation wäre, dass die Handelsbeziehungen so nahe wie möglich bei dem bleiben, wie sie jetzt sind“, betont Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority. „Jedes Hindernis für den freien Warenverkehr, ob zoll- oder nichttariflich, würde unserer Meinung nach den Handel zwischen unserem Hafen und dem britischen Markt beeinträchtigen.“

www.portofantwerp.com

 

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