Nach einem Rekord in den ersten drei Monaten verzeichnete der Hafen Antwerpen auch ein erfolgreiches zweites Quartal mit dem Mai als besten Monat überhaupt. Daraus resultierte im ersten Halbjahr 2018 ein Gesamtumschlag von 118,65 Mio. Tonnen Fracht, was ein Anstieg von 6,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ist.
Hauptwachstumsträger ist nach wie vor das Segment Container, das im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um 8,2 Prozent auf 66,3 Mio. Tonnen zugelegt hat. In TEU bedeutet dies einen Anstieg auf 5,57 Mio. TEU (plus 8,3%). Der Mai war ein absoluter Rekordmonat mit einem Spitzencontaineraufkommen von mehr als 1 Mio. TEU.
Auf sämtlichen Handelsrouten wurden sowohl auf der Import- als auch auf der Exportseite Zuwächse verzeichnet. Der Handel mit Europa zeigte das stärkste Wachstum, mit einem Plus von 14,2 Prozent, auch dank der Tatsache, dass Antwerpen Umschlagsfracht zurückgewinnen konnte, die im vergangenen Jahr aufgrund eines vorübergehenden Mangels an Hafenarbeitern einen Rückgang zeigte. Der Handel mit Nordamerika stieg um 10,3 Prozent, obwohl das erste Quartal 2017 eher schwach war. Auf dem asiatischen Markt gab es ein Wachstum von 3 Prozent.
„Die starke Leistung des Antwerpener Hafens ist eine gute Nachricht für die belgische Wirtschaft im Allgemeinen“, erklärt Jacques Vandermeiren, CEO der Port Authority. „Die Wachstumszahlen bestätigen unsere Rolle als weltweit führender Anbieter und demonstrieren die anhaltende Attraktivität des Hafens. Sie bestätigen aber auch die bisherigen Prognosen, dass wir bald unsere maximale Containerkapazität erreichen werden. Zuletzt haben wir die optimale Auslastung der Terminals unter den Schleusen deutlich übertroffen, was sich negativ auf den Wirkungsgrad auswirken kann. Wir werden daher weiterhin die Bedeutung von zusätzlichen und wirtschaftlich nutzbare Containerkapazitäten betonen.“
Die Zahl der in Antwerpen transportierten Autos stieg um 1,4 Prozent. Zusammen mit der Zunahme der Nutzfahrzeuge um 6,5 Prozent resultierte daraus eine Steigerung des Ro / Ro-Aufkommens um 5,2 Porzent auf fast 2,7 Mio. Tonnen.
Das konventionelle Stückgut kam zu Beginn des Jahres gut in Fahrt, ging dann aber als Folge der geringeren Eisen- und Stahlimporte zurück. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank das Gesamtaufkommen um 6,5 Prozent auf 5,05 Mio. Tonnen.
Der starke Rückgang der Eisen- und Stahleinfuhren um 8,5 Prozent ist hauptsächlich auf die Antidumpingmaßnahmen zurückzuführen, die die EU gegen chinesischen Stahl verhängt hat. Auch die Einfuhren von Stahl aus Indien lagen deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.
Dagegen zeigen die Stahlexporte mit einem Wachstum von 7,2 Prozent ein entgegengesetztes Bild. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2017 gab es einen starken Anstieg der Stahlexporte in die USA, um die amerikanischen Importzölle, die im Juni in Kraft traten, zu umgehen.
In den vergangenen sechs Monaten wurden im Hafen Antwerpen insgesamt 7.210 Seeschiffe abgefertigt, ein Plus von 1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Bruttoraumzahl der im Hafen ankommenden Schiffe stieg um 0,3 Prozent auf 207.963.909 BRZ.