„Will man eine echte Reduktion der Lkw-Transitfahrten erreichen, so muss man über die Zulassung neuer Fahrzeugkonzepte für die begrenzt vorhandene Verkehrsinfrastruktur im Alpenraum nachdenken“, so Günther Reder, Obmann des Fachverbandes Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Er fordert daher die Einführung sogenannter „Lang-Lkw“ nach deutschem Vorbild. Diese Lkw sind mit bis zu 25,25 Meter Länge deutlich länger als konventionelle Lkw, aber mit einem Gesamtgewicht von 40 Tonnen gleich schwer. Sie reduzieren effektiv die absolute Anzahl von Lkw-Fahrten um bis zu 30 Prozent.
„In Tirol würde dies eine geschätzte Reduktion von rund 600.000 Lkw und bis zu 25 Prozent weniger CO2-Emission bedeuten und somit eine echte Entlastung im Lkw-Transitverkehr darstellen“, so Reder. Notwendig wäre laut seiner Einschätzung nur ein grenzüberschreitende Achse für solche Lang-Lkw zwischen Deutschland – Österreich – Italien.
Die ständigen Ausweitungen der Tiroler Fahrverbote haben den Lkw-Verkehr zahlenmäßig nicht verringert. Sehr wohl aber haben diverse Maßnahmen, die seit Abschluss des Transitvertrags Anfang der 1990er Jahre laufend gesetzt wurden, sowie der Einsatz modernster Euro-6-Lkw, den Verkehr ökologischer gemacht. Mit Lang-Lkw können bis zu 25 Prozent an CO2-Emissionen und rund 600.000 Lkw-Transit-Fahrten eingespart werden. „Diese Lösung wäre eine schnelle und effektive und wirkungsvoller als sämtliche Lkw-Fahrverbote“, ist der Fachverbandsobmann überzeugt.