Die Donauschifffahrt leidet aktuell unter extrem niedrigen Wasserständen, welche bereits seit Mitte Juli 2015 andauern. So lag der Wert für den Pegel Wildungsmauer östlich von Wien am 20. November bei 117 Zentimeter, dies ist 45 Zentimeter unter dem definierten langjährigen Niederwasser-Pegelstand von 162 Zentimeter. Eine vergleichbar lang andauernde Niederwasserperiode konnte in den letzten 60 Jahren lediglich einmal im Jahr 2003 verzeichnet werden.
Vor diesem Hintergrund betreibt viadonau laut eigenen Angaben ein proaktives Wasserstraßen-Management und hat als Erhalter der Wasserstraße Donau die Schifffahrtsrinne östlich von Wien durch entsprechende Erhaltungsbaggerungen freigehalten. Diese Maßnahmen dauerten von Anfang August bis Mitte September und hatten einen Umfang von ca. 125.000 m³ Kies, die dem Strom an geeigneter Stelle wieder zugegeben wurden. Durch diese Maßnahmen konnte die grundsätzliche Aufrechterhaltung der Donauschifffahrt gewährleistet werden.
Trotzdem muss die Güterschifffahrt vor allem im Abschnitt östlich von Wien aufgrund der niedrigen Wasserstände reduzierte Abladetiefen in Kauf nehmen. Im Zeitraum Jänner-Oktober 2015 konnten östlich von Wien an 212 Tagen (bzw. 70 % der Tage) mindestens 2,50 Meter Fahrwassertiefe in der zentralen Fahrrinne erreicht werden. In der zweiten freien Fließstrecke Wachau ist die Situation hingegen grundsätzlich günstiger, hier konnten im selben Zeitraum an 286 Tagen (bzw. zu 94 % der Tage) mindestens 2,50 Meter Fahrwassertiefe erzielt werden.
Aufgrund der andauernden Niederwasserperiode hat viadonau im Sinne eines kundenorientierten Wasserstraßen-Managements die Seichtstellen-Information auf der DoRIS-Website weiter verbessert. So wird nun zusätzlich die minimale Fahrwassertiefe in der Tiefenrinne des Stromes bekannt gegeben und auch grafisch dargestellt. Dies soll bei den aktuellen niedrigen Wasserständen eine verbesserte Nutzung der Schifffahrtsrinne und somit eine höhere Abladung der Schiffe ermöglichen.
www.viadonau.org
Extremes Niederwasser für die Güterschifffahrt östlich von Wien
23.11.2015Aktuelle Wasserführung der Donau ist so gering wie schon lange nicht mehr – reduzierte Abladetiefen für die Güterschifffahrt