Weil gefälschte EUR-Paletten ein erhebliches Risiko für die Sicherheit der Verwender und beim Transport der Güter darstellen, praktizieren die Rail Cargo Group (RCG) als Güterverkehrstochter der ÖBB und das gesamte UIC-Netzwerk eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Fälschern. Das zeitigte auch im Frühjahr Erfolge.
Im Mai 2017 übermittelte das Zollamt Frankfurt Fotos von augenscheinlich verdächtigen EUR-Paletten an die Rail Cargo Group. Diese konnte als Markenrechtsinhaberin des Zeichens „EUR“ im Oval umgehend bestätigen, dass es sich dabei um gefälschte EUR-Paletten aus Weißrussland handelte. Ihre Vernichtung erfolgte am 14. Juni 2017 unter Aufsicht des Zolls und im Beisein von nationalen Pressevertretern. Sämtliche entstandenen Kosten von mehreren tausend Euro für Handling, Lagerung, Transport und Vernichtung der Fälschungen werden beim Verursacher eingeklagt.
Die RCG, als Markenrechtsinhaberin des Zeichens EUR im Oval, sowie die anderen UIC-Eisenbahnverkehrsunternehmen, die Lizenzen für die Produktion beziehungsweise die Reparatur von EUR-Paletten vergeben, arbeiten laut einer Presseinformation ständig an der Verbesserung der Überwachung und stehen untereinander sowie auch mit den zuständigen Behörden in den einzelnen Ländern in engem Kontakt. Dahinter steht die Erkenntnis, dass nur qualitativ hochwertige und qualitätsgesicherte EUR-Paletten ein reibungsloses und sicheres Funktionieren des offenen Tauschpalettenpools garantieren.
Die eingeleiteten Maßnahmen und die andauernden Verbesserungen zeigen dem Vernehmen nach Wirkung. Vor diesem Hintergrund richten die Rail Cargo Group und die Güterbahnen im UIC-Netzwerk den an alle Verwender gerichteten Appell, verdächtige EUR-Paletten oder zwielichtige Angebote über EUR-Paletten sofort zu melden.
Ordnungsgemäß – von einem lizenzierten Hersteller – produzierte EUR-Paletten erkennt man laut der Rail Cargo Group daran, dass der jeweils linke Eckklotz mit dem Zeichen der UIC und der rechte Eckklotz mit dem Zeichen EUR im Oval gekennzeichnet ist. Am Mittelkotz der Längsseite sind der ISPM-Stempel, das lizenzgebende UIC-Eisenbahnverkehrsunternehmen (UIC-EVU) sowie die Herstellerkennung mit dem Herstellungsjahr und Monat angebracht. Zusätzlich befindet sich auf einem der Mittelklötze eine Prüfklammer, die die durchgeführte Qualitätssicherung durch eine autorisierte Prüforganisation dokumentiert.
Auch anhand von minderwertiger Qualität des Holzes und schlechtem Zusammenbau kann man rasch eine Fälschung erkennen. Lizenzierte Hersteller unterliegen einer strengen und unangemeldeten Qualitätskontrolle von unabhängigen und zertifizierten Prüforganisationen.